Jörg Faßbinder, auch Jörg W. E. Faßbinder und Jörg Fassbinder (* 1954 in Heidelberg), ist ein deutscher Geophysiker und war bis zu seinem Ruhestand 2020 Leiter des Arbeitsbereichs Geophysikalische Prospektion am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Seither forscht er am Institut für Geophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Für einen Großteil seiner internationalen Forschungsarbeiten legte Faßbinder die Erstbeschreibungen vor.
Faßbinder studierte Geophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Er erwarb 1985 sein Diplom für das Thema: Bau einer Apparatur zur Bestimmung der Zeitabhängigkeit der magnetischen Anfangssuszeptibilität und Messung an Titanomagnetiten. Im Jahr 1992 wurde er promoviert und 2009 für das Fach Geophysik habilitiert. Nach seinem Diplomabschluss arbeitete er für die Denkmalschutzbehörden in Bayern und Baden-Württemberg. Seit März 1986 war Faßbinder am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege angestellt, wobei er von 2006 bis 2020 als Leiter des Arbeitsbereichs Geophysikalische Prospektion tätig war. Er arbeitete dort bis zu dessen Pensionierung 2006 intensiv mit dem Geophysiker Helmut Becker zusammen, der damals das Referat Archäologische Prospektion und Luftbildarchäologie leitete. Die beiden entwickelten geophysikalische Methoden und Geräte weiter. So arbeiteten sie bei einem Projekt für Troja unter anderem mit einem verbesserten Cäsium-Magnetometer, das die hundertfache Empfindlichkeit (0,01 Nanotesla) der üblichen kommerziellen Geräte besaß.[1]
Faßbinder ist Mitglied in einer Reihe internationaler Gesellschaften wie der International Society for Archaeological Prospection (ISAP) und des International Council on Monuments and Sites (ICOMOS) sowie Gründungsmitglied der Gesellschaft für Naturwissenschaftliche Archäologie und Archäometrie (GNAA). Außerdem ist er Mitglied des ArchaeoBioCenters der Ludwig-Maximilians-Universität München.[3]
Literatur
mit Helmut Becker, Faris Chouker: Magnetische und elektrische Prospektion in Munbāqa/Ekalte In: Mitteilungen der Deutschen Orient Gesellschaft 1993, S. 65–80.