Jörg Bremer wurde als Sohn eines Unternehmensmanagers geboren, der mehrere Posten bekleidete und häufiger umzog. Seine Familie stammt aus Göttingen, wo sie seit mehr als 200 Jahren sesshaft ist und die Fr. Bremer Weinhandlung betreibt. Er ist mit der Rechtsanwältin und Diplom-Finanzwirtin Christiane v. Klinggräff verheiratet. Das Paar hat drei Kinder.
Schon während der Schulzeit arbeitete Bremer an der Jugendseite der Badischen Zeitung in Freiburg mit, schrieb Gedichte, Hörspiele und Kurzgeschichten. Während des Studiums absolvierte er ein Praktikum beim Süddeutschen Rundfunk. Schon vor dem Wechsel in die USA, wo er zwei Jahre bleiben wollte, hatte er sich bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung beworben, die ihn zum 1. Juli 1978 in der politischen Nachrichtenredaktion einstellte. Von Boston aus hatte er den Wahlkampf von Ronald Reagan publizistisch begleitet und dafür seine Bekanntschaft mit dessen Ratgebern im konservativen „think tank“ Fletcher School nutzen können. In Frankfurt lernte er die Grundzüge des Nachrichtenjournalismus in der Nachrichtenredaktion kennen, nicht zuletzt unter Anleitung von Friedrich Karl Fromme und Dieter Eckart.
Im Sommer 1980 schickte ihn die Redaktion als Auslandskorrespondent nach Warschau, wo er zunächst vom Kongress der Solidarność in Oliwa in Gdańsk/Danzig berichtete. Er wurde mit Gewerkschaftsführer Lech Wałęsa, dem Publizisten und späteren Diplomaten Janusz Reiter, mit den Autoren Andrzej Szczypiorski und Jacek Kuroń sowie mit anderen gut bekannt. Im Kriegsrecht der Militärzensur nach dem 13. Januar 1981 konnte Bremer zunächst nur zensierte Berichte nach Frankfurt kabeln. Gleichzeitig aber schrieb er Reportagen als „schwedischer Geschäftsmann“; Reisende schmuggelten diese aus dem Land. Er schrieb auch einige Beiträge für Die Zeit bzw. deren damalige Herausgeberin Marion Gräfin Dönhoff.
Im Januar 1991 – nur Tage vor den ersten irakischen Scuds – zog Bremer nach Jerusalem um, von wo er 18 Jahre für die FAZ über den Nahostkonflikt, aber auch über Gesellschaft, Archäologie und Religion berichtete; auf israelischer wie auch auf palästinensischer Seite. Mit einer starken Redaktion im Rücken konnte er sich aller Anfeindungen von den verschiedenen Seiten erwehren und versuchte, eine „faire, aber leidenschaftliche Berichterstattung von beiden Seiten“ des Konflikts zu leisten.[1]
Ende 2017 ging Bremer in den Ruhestand, sein Nachfolger in Rom wurde Matthias Rüb. Er lebt in Berlin. 2020 legte er mehrere Lizenzen ab, so auch die für die B- und A-Fitnesstrainer-Prüfung, und arbeitet seit 2021 als Personal Trainer und Coach mit den Schwerpunkten Krafttraining und therapeutisches Training.
Mitgliedschaften
Jörg Bremer ist evangelischer Christ und gehört dem Johanniter-Orden an.
Publikationen (Auswahl)
Die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP). Untergrund und Exil 1933–1945. Campus Verlag, Frankfurt am Main / New York 1978. Zugleich (mit abweichendem Titel) Philosophische Dissertation Heidelberg 1977.
Ein Kelch für zwei - Zur ökumenischen Debatte um die Kommunion bei konfessionsverbindenden Paaren; herausgegeben von Jörg Bremer, Grünewald-Patmos-Verlag, 2019, ISBN 978-3-7867-3187-0