Iwajla KlinkeIwajla Klinke (geboren 1976 in Greifswald) ist eine deutsche Fotokünstlerin. Das Thema ihrer Arbeiten sind sakrale Traditionen und Bräuche. LebenIwajla Klinke wuchs in der DDR auf. Ihr Vater war ein bulgarischer Opernsänger, der starb, als sie sechs Jahre alt war.[1] An der Freien Universität Berlin studierte sie Kunstgeschichte, Islamische und Jüdische Studien mit Abschluss im Jahr 2002. Sie arbeitete als freie Autorin für verschiedene Fernsehsender in Tel Aviv und Gaza, in Jordanien, Italien und Polen und drehte Dokumentarfilme, bevor sie sich der künstlerischen Fotografie zuwandte.[2] Sie lebt in Berlin. WerkKlinke porträtiert Kinder und Jugendliche in zeremoniellen Gewändern traditionellen Brauchtums lebensgroß vor einem schwarzen Hintergrund. Sie fotografiert in Farbe mit einer digitalen Spiegelreflexkamera. Als Studio dienten ihr mal eine Turnhalle, ein Umkleideraum oder das Foyer eines Rathauses. Sie arbeitet mit Tageslicht und retuschiere ihre Fotografien nicht.[3] Auf der Suche nach alten Bräuchen und sakralen Ritualen, die bis heute weiterleben, reiste sie in kleine Dörfer der Lausitz und fotografierte Bräuche der Sorben, wie die Bescherkinder (Christkind) in Schleifer Tracht oder die Vogelhochzeit. Im rumänischen Banat nahm sie Kinder in Kirchweih-Trachten auf und im Alten Land bei Hamburg eine Blütenkönigin.[3] Sie weitete ihre Suche in abgelegene Täler Tirols und auf schottische Inseln aus, reiste nach Brasilien, Mexiko und Afrika. Für die Gruppenausstellung Reise nach Jerusalem. Künstlerische Positionen zu Religion, Tradition und Tabu widmete sie sich christlichen Bräuchen bei Prozessionen und Kirchgängen in Sizilien, die ihre Wurzeln häufig in vorchristlichen Traditionen haben.[4] „Infantes“ (königliche Kinder) war der Titel einer ihrer Einzelausstellungen. Das Lebensalter vor der Pubertät beschäftigt Klinke, weil es für sie die Zeit vor einer Verwandlung sei. Die Kinder würden die Bedeutung der Rituale, in deren Zentrum sie stehen, intuitiv erfassen.[2] Über ihre Einzelausstellung mit dem Titel Kronen und Gladiolen schrieb Zeit Online: „Die Protagonisten ihrer Bilder wirken, als seien sie gerade aus dem dunklen Hintergrund herausgetreten. Das seitlich einfallende Licht bringt die Details ihrer Trachten zur Geltung: die filigran bestickten Stoffe, die Schleifchen, Glasperlen, den Häkelschmuck. […] Kindergesichter, die den Betrachter aus unserer Zeit heraus anschauen, als würden sie ins Jenseitige blicken, in eine Welt des Magischen.“[3] Ausstellungen (Auswahl)
Dokumentarfilme
WeblinksEinzelnachweise
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