Issaak Michailowitsch Zidilkowski

Issaak Michailowitsch Zidilkowski (russisch Исаак Михайлович Цидильковский; * 21. Mai 1923 in Rakitnoje, Gouvernement Kiew; † 30. Oktober 2001 in Jekaterinburg) war ein ukrainisch-russischer Physiker.[1][2][3]

Leben

Zidilkowski begann 1940 das Studium am Kiewer Industrie-Institut. Zu Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges ging er als Freiwilliger an die Front.[1] Nach dem Ende des Krieges als Major setzte er 1946 sein Studium an der physikalisch-mathematischen Fakultät der Universität Kiew fort mit Abschluss 1951.[2] Darauf arbeitete er als Lehrer am Pädagogischen Institut Melitopol.[3]

Ab 1952 arbeitete Zidilkowski an der Dagestan-Filiale der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (AN-SSSR, ab 1991 Russische Akademie der Wissenschaften (RAN)) in Machatschkala. 1956 wurde er von der Universität Leningrad zum Kandidaten der physikalisch-mathematischen Wissenschaften promoviert.[3]

1958 wechselte er an das Institut für Physik der Metalle der Ural-Abteilung der AN-SSSR in Swerdlowsk.[2] 1959 wurde er von der Universität Leningrad zum Doktor der physikalisch-mathematischen Wissenschaften promoviert.[3] 1960 organisierte er dort das Laboratorium für Halbleiter und Halbmetalle und leitete es ab 1961. Er untersuchte die thermomagnetischen Eigenschaften der Halbleiter. Er entdeckte dabei gekoppelte thermogalvanomagnetische Effekte, zu denen der Ettingshausen-Effekt, der Nernst-Effekt, der Righi-Leduc-Effekt und der photothermomagnetsche Effekt gehören. Mit seinen Mitarbeitern untersuchte er Quanteneffekte bei den Transportvorgängen in starken Magnetfeldern unter hohen Drücken. Es wurden optische und magnetooptische Eigenschaften von Halbleitern und Effekte von Mikrowellen untersucht. Er prognostizierte und untersuchte die Spin-Magnetophonon-Resonanz in Halbleitern[4] sowie auch die kombinierte Schubnikow-de-Haas-Resonanz. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt waren die bandlückenlosen Halbleiter[5] und die Exziton-Phasen. Er war Autor einer Vielzahl von Fachveröffentlichungen und Monografien.[2][6]

1987 wurde Zidilkowski zum Korrespondierenden Mitglied der AN-SSSR gewählt.[7] 1994 wurde er Vollmitglied der RAN.[7] 1995 ging er in den Ruhestand. Nach Zidilkowski wurde ein Preis der Ural-Abteilung der RAN benannt.[8]

Zidilkowski war verheiratet und hatte zwei Kinder.[3]

Ehrungen, Preise

Einzelnachweise

  1. a b Памяти Исаака Михайловича Цидильковского. In: Успехи физических наук. Band 172, Nr. 7, 2002, S. 839–840 (elibrary.lt [PDF; abgerufen am 10. Februar 2019]).
  2. a b c d Elektronnaja jewreiskaja enziklopedija: Цидильковский Исаак (abgerufen am 11. Februar 2019).
  3. a b c d e World Biographical Encyclopedia, Inc.: Isaac Michailovich Tsidilkovski (abgerufen am 11. Februar 2019).
  4. I. M. Tsidilkovskii, M. M. Akselrod, S. I. Uritsky: Spin-Magnetophonon Resonance in Semiconductors. In: physica status solidi (b). Band 12, Nr. 2, 1965, S. 667–678 (researchgate.net [abgerufen am 11. Februar 2019]).
  5. I. M. Tsidilkovski: Peculiarities of thermomagnetic effects in gapless semiconductors specified by spatial correlations of impurity charges. In: physica status solidi (b). Band 194, Nr. 1, 1996, S. 383–391 (researchgate.net [abgerufen am 11. Februar 2019]).
  6. Isaak M. Tsidilkovski's research while affiliated with Russian Academy of Sciences and other places (abgerufen am 11. Februar 2019).
  7. a b RAN: Цидильковский Исаак Михайлович (abgerufen am 11. Februar 2019).
  8. a b c Физика узкощелевых и широкозонных полупроводников (abgerufen am 11. Februar 2019).
  9. Юбилейная награда Исаака Цидильковского, pamyat-naroda.su (russisch)
  10. Цидильковский Исаак Михайлович (1923—2001), uraic.ru (russisch)
  11. Постановление ЦК КПСС, Совмина СССР от 28.10.1982 N 946 "О присуждении Государственных премий СССР 1982 года в области науки и техники" (abgerufen am 11. Februar 2019).