Israel Meir Laus Vater Moshe Chaim Lau (1892–1942) war Rabbiner von Piotrków; er wurde in Treblinkaermordet. Als sechsjähriger wurde Meir Lau von seiner Mutter Chaya Lau, geborene Fraenkel-Teomim (1900–1945) auf traumatische Weise getrennt und in das KZ Buchenwald verschleppt.[1] Er und sein Bruder Naphtali (1927–2014)[2] überlebten als einzige ihrer Familie die Schoa. Beide emigrierten 1945 nach Palästina.
Nach dem Talmudstudium in Jerusalem an der JeschiwaKol Torah, in Zichron Jaʿakov und Bnei Berak wurde Meir Lau 1971 zum Rabbiner ordiniert und wirkte in Tel Aviv und Netanja. Von 1988 bis 1993 war er Oberrabbiner und Oberhaupt des Beth Din von Tel Aviv-Jaffa. Anschließend bekleidete er das Amt des aschkenasischen Oberrabbiners von Israel und wurde nach dem Ende seiner Amtszeit 2003 wieder Oberrabbiner von Tel Aviv.
Lau ist Autor eines Sachbuches, dessen deutsche Übersetzung „Wie Juden leben“ in mehreren Auflagen erschien.
Lau ist mit der Tochter des Rabbiners Yitzchok Yedidya Frankel verheiratet, Chaya Ita Frankel. Das Paar hat drei Söhne und fünf Töchter. Sein Sohn David Lau amtierte von 2013 bis 2024 als aschkenasischer Oberrabbiner von Israel.
Werke (Auswahl)
Wie Juden leben: Glaube – Alltag – Feste. 9. Auflage, Gütersloher Verlagshaus; Gütersloh 2001, ISBN 978-3-579-02155-3
The Festival of the Giving of the Torah: Explanations, Halachic insights, customs of the festival of Shavuot, Megilath Ruth, Akdomut. Philipp Feldheim, 1997. ISBN 0-87306-827-0
Israel Meir Lau. Holocaust survivors and the state of Israel, auf yadvashem.org, Text, Fotos und Video [2]
Einzelnachweise
↑Daniela Segenreich: Aus dem Abgrund empor. Israel Meir Lau – Zeitzeuge des Holocaust und Oberrabbiner in Israel. In: Neue Zürcher Zeitung, 4. November 2015, S. 43.