Irische FamiliennamenIrische Familiennamen sind die Familiennamen von Familien, die zumindest in größeren Teilen längere Zeit auf der irischen Insel ansässig waren. HerkunftDie in Irland ansässigen Familien können ihrer Herkunft nach grob in vier Gruppen eingeteilt werden. Diese Unterteilung hatte lange Zeit eine hohe kulturelle und zum Teil auch rechtliche Bedeutung. Heute ist sie eher von historischer oder familienhistorischer Bedeutung, da es immer einen hohen Grad an Vermischung der Gruppen gab und in Irland zu keiner Zeit „ethnisch sauber getrennte“ Gruppen lebten.
FamiliennamenDen Namen vieler irischer Familien sind mindestens seit dem Mittelalter traditionell die Präfixe Ó oder Mac vorangestellt. Beide Präfixe beziehen sich auf historische oder legendäre Stammväter, anders als in anderen Sprachen nicht auf den leiblichen Vater. Es sind also keine Patronyme. Dabei bezeichnet Ó (auch Ua) den „Enkel“ und Mac bis ins heutige Irisch den „Sohn“. Das Muster lautet demnach „Sohn/Enkel des …“, z. B. Ó Briain „Enkel des Brian“. Briain ist der Genitiv von Brian. Die weiblichen Entsprechungen der Präfixe lauten Ní (zu Ó) und Nic (zu Mac). Diese Vorsilben verändern den Anlaut des folgenden Namens: Ní Bhriain (siehe Anlautmutation). Diese Präfixe werden nur für Geburtsnamen gebraucht, nach der Heirat übernimmt die Frau den Namen des Mannes in der Form „Frau des Sohnes des …“, z. B. Máire Bean Uí Bhriain, „Máire Frau des Enkels des Brian“. Die gesamte Familie wird mit Uí bezeichnet (Uí Briain), jedoch ist Uí auch der Genitiv von Ó (wie im Beispiel davor Uí Bhriain). Vor allem im Spätmittelalter haben viele normannische Familien ihre Namen dem Englisch in Irland angepasst („hibernisiert“). Ein typisches Beispiel ist Mac Gearailt, „Sohn des Geralt“, auch in der Form Fitzgerald, aus lexikalischer Sicht franko-normannisch („fitz“ von französisch fils, „Sohn“), formal ein „normaler“ irischer Name. Andererseits haben einige einheimische Familien und Familienzweige die Präfixe abgelegt, um sich kulturell zu assimilieren. Zur Zeit der so genannten Irish Renaissance Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts fügten manche Familien die Präfixe wieder an, schrieben ihre Namen in irischer Orthographie oder übersetzten die Namen ins Irische. Die meisten irischen Familiennamen sind international jedoch in ihren anglisierten Fassungen wesentlich bekannter. Beispiele:
In Schottland ist das Präfix Ó ungebräuchlich, es wird ausschließlich Mac gebraucht. Das vielleicht bekannteste Beispiel ist „McDonald“ bzw. „Macdonald“, von schottisch-gälisch Mac Dhomhnaill, „Sohn des Domhnall/Donald“. Auch im Walisischen sind Namensbildungen dieser Art gebräuchlich, dort in der Form mab oder map (gekürzt zu ap). Beispiele:
Bekannte FamiliennamenIrisch-Gälisch
Anglo- oder Cambro-Normannisch
Englisch, Schottisch
Weblinks
|