International Commission on Non-Ionizing Radiation ProtectionDie International Commission on non-ionizing radiation protection (ICNIRP; englisch für Internationale Kommission für den Schutz vor nichtionisierender Strahlung) ist eine internationale Vereinigung von Wissenschaftlern zur Erforschung der Auswirkung nichtionisierender Strahlung auf die menschliche Gesundheit. GeschichteDie Organisation wurde 1992 von der International Radiation Protection Association (IRPA) als unabhängige internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung gegründet.[1] Der Verband ist keine Unterorganisation einer anderen internationalen Organisation oder einer Regierung, jedoch ist sie von der Weltgesundheitsorganisation und der Europäischen Union anerkannt.[1] Die Organisation existiert als ICNIRP e. V.[1]. Der Sitz liegt in Oberschleißheim,[2] in einem Gebäude des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) vom Standort „München (Neuherberg)“.[3] Vorsitzende waren:
Stellvertretende Vorsitzende ist Maria Feychting. ArbeitDie Haupttätigkeit ist die Analyse und Bewertung des Kenntnisstands zur gesundheitlichen Wirkung von elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern, optischer Strahlung und Laser. Dabei wird eine internationale Harmonisierung der Standards und Richtlinien angestrebt. Zu diesem Zweck arbeitet der Verband unter anderem auf dem Gebiet der elektromagnetischen Umweltverträglichkeit im internationalen EMF-Projekt mit der WHO zusammen. Eine internationale Zusammenarbeit besteht auch mit der Internationalen Arbeitsorganisation auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes. Zur Diskussion von Ergebnissen veranstaltet der Verband internationale Tagungen und Workshops. RichtlinienAus der Verbandsarbeit wurden Grenzwertempfehlungen und Richtlinien herausgegeben, von denen die ICNIRP-Guidelines von 1998 die bekanntesten sind. Diese Richtlinien haben lediglich empfehlenden Charakter. Die darin empfohlenen Grenzwerte sind zur Grundlage einiger EG-Richtlinien z. B. zu elektromagnetischen Feldern[5][6] geworden. Beispiele:
KritikDie wissenschaftliche Vorgehensweise sowie seine starke Nähe zur Industrie wurde im Jahr 1999 vom neuseeländischen Umweltwissenschaftler Neil Cherry untersucht. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die Herangehensweise der ICNIRP, die nur auf der thermischen Sicht basiert, bezüglich wissenschaftlicher Nachweise und Methodologie der Grenzwertsetzung zum Schutz der Gesundheit der Allgemeinbevölkerung falsch sei.[7] Die Internationale Konferenz Situierung von Mobilfunksendern äußerte im Juni 2000:
In den Richtlinien für die Begrenzung der Exposition durch zeitlich veränderliche elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder[9] steht dazu unter anderem:
Eine Recherche von Abgeordneten des EU-Parlaments im Jahr 2020 listet personelle Interessenskonflikte und kritisiert, dass die ICNIRP den aktuellen Stand der Wissenschaft ignoriere.[10] Weblinks
Einzelnachweise
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