Ingibjörg Sólrún begann ihre politische Laufbahn in der Partei Frauenallianz (Samtök um kvennalista). Diese vertrat sie von 1982 bis 1988 im Stadtrat von Reykjavík. Als Mitglied der Frauenallianz gehörte sie von 1991 bis 1994 dem isländischen Parlament Althing an, wo sie Vertreterin des damaligen Wahlkreises Reykjavík war. 2000 entstand aus mehreren Parteien, darunter der Frauenallianz, die Allianz (Samfylkingin). Als Allianz-Mitglied war Ingibjörg Sólrún von 2005–2007 (Wahlkreis Reykjavík-Nord) und 2007–2009 (Wahlkreis Reykjavík-Süd) erneut Abgeordnete des Althing.[2]
Am 13. Juni 1994 wurde Ingibjörg Sólrún Bürgermeisterin von Reykjavík, als die Unabhängigkeitspartei die Mehrheit in der Stadt nach zwölf Jahren verloren hatte. Sie wurde von einer Koalition mehrerer Parteien unterstützt. Dieses Amt hatte sie bis zum 1. Februar 2003 inne. In diesem Jahr kandidierte sie abermals für das isländische Parlament Althing. Aufgrund einer Kontroverse um die Doppelfunktion als Bürgermeisterin und Parlamentsabgeordnete und die diesbezügliche Unterstützung ihrer Koalition trat sie als Bürgermeisterin zurück. 2005 wurde sie Vorsitzende der Allianz, nachdem sie den bisherigen Parteivorsitzenden Össur Skarphéðinsson in einer Abstimmung knapp geschlagen hatte. Nach der Parlamentswahl 2007 wurde sie am 24. Mai 2007 Außenministerin in der Regierung von Geir Haarde. Ende März 2009 wurde sie im Amt der Parteivorsitzenden von Jóhanna Sigurðardóttir abgelöst.[3]
Anmerkung: Isländer werden mit dem Vornamen oder mit Vor- und Nachnamen, jedoch nicht allein mit dem Nachnamen bezeichnet. Weiterführende Informationen finden sich unter Isländischer Personenname.