Iltis (Schiff, 1906)
Der Hilfskreuzer Iltis wurde 1906 als Frachtschiff Gutenfels für die DDG Hansa gebaut. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde es 1914 in Ägypten von Großbritannien beschlagnahmt. 1917 wurde das inzwischen in Turritella umbenannte Schiff vom Hilfskreuzer Wolf im Indischen Ozean aufgebracht und kurzzeitig als deutscher Hilfsminenleger Iltis gegen Aden eingesetzt. SchiffDie zweite Gutenfels der DDG Hansa gehörte zu den acht Schiffen der Rheinfels-Klasse, die 1905 bis 1907 bei Swan, Hunter & Wigham Richardson (Rheinfels, Braunfels, Rotenfels, Rauenfels), der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (Gutenfels, Stolzenfels), Joh. C. Tecklenborg (Lindenfels) und AG Weser (Uhenfels) für die DDG Hansa gebaut worden waren. Das 10.700 t verdrängende und 5.528 BRT[1] große Schiff lief am 18. November 1905 bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft unter dem Namen Gutenfels vom Stapel. Es war 135 Meter lang und 17 Meter breit und hatte 6,3 Meter Tiefgang. Seine Höchstgeschwindigkeit betrug 11 Knoten. Bei Kriegsbeginn wurden sechs Frachter der Klasse von der britischen Marine in Port Said, Perim, Bombay, Kalkutta und Sydney beschlagnahmt oder aufgebracht. Die Rauenfels hatte Zuflucht in dem bis 1917 neutralen Brasilien gefunden, die Uhenfels im neutralen Niederländisch-Indien. GeschichteBei Ausbruch des Ersten Weltkriegs befand sich die Gutenfels in Port Said, Ägypten. Sie wurde von Großbritannien als Feindbesitz beschlagnahmt und zunächst unter dem Namen Polavon, dann 1916 als Tankschiff Turritella (Tanker 147) unter der Regie der Anglo-Saxon Petroleum Company Ltd. für die Royal Navy in Dienst genommen. Am 27. Februar 1917 um 06:25 Uhr sichtete der deutsche Hilfskreuzer Wolf westlich von Colombo, der vor dem Krieg ebenfalls der Hansa-Linie gehört hatte, die Turritella im Indischen Ozean. Nach einer kurzen Verfolgung wurde die Turritella um 08:00 Uhr auf der Position 8° 40′ N, 63° 15′ O mit einem Schuss vor den Bug angehalten.[2] Sie wurde sofort mit einer 5,2-cm-Kanone und 25 Seeminen unter dem Namen Iltis zum Hilfskreuzer umgerüstet. Kommandant des Schiffs wurde der Erste Offizier der Wolf, Kapitänleutnant Iwan Brandes. Die Besatzung bestand aus 27 Angehörigen der Wolf sowie einer größeren Anzahl von Chinesen, die zur ursprünglichen britischen Besatzung gehörten und nun für deutsche Dienste angeworben wurden. Die Iltis sollte die Minen vor Aden legen und dann so lange wie möglich auf eigene Faust Handelskrieg führen. NamensgebungZur Indienststellung und Umbenennung des Schiffes schrieb Fregattenkapitän Nerger, Kommandant der Wolf, folgendes:
– Karl August Nerger: SMS Wolf, Verlag August Scherl, Berlin 1918, S. 35f. VerbleibBeim Legen der Minen wurde die Iltis am Morgen des 5. März 1917 von der britischen Sloop Odin der Cadmus-Klasse entdeckt, die mit sechs 10,2-cm-Kanonen bewaffnet war. Auch der schon einmal erfolgreich getäuschte Kreuzer Fox näherte sich erneut. In Anbetracht ihrer hoffnungslosen Unterlegenheit versenkte die Besatzung der Iltis ihr Schiff westsüdwestlich von Aden auf 12° 26′ N, 44° 12′ O selbst und wurde von der Besatzung der Odin aufgenommen. Sie kehrte zum Teil erst 1920, so wie Brandes selbst, aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Sie war bis dahin im Internierungslager in Ahmednagar in Indien untergebracht.[3] Nach der Selbstversenkung gaben die chinesischen Besatzungsmitglieder den britischen Vernehmungsoffizieren eine präzise Beschreibung der Wolf, die das Operationsgebiet im Indischen Ozean aber kurz darauf verließ.[4] Auf die von der Iltis ausgelegten Minen liefen noch zwei englische Dampfer auf: am 20. März 1917 der 5.064 BRT große Dampfer Danubian und im Januar 1918 die Hong Moy mit 3.910 BRT. Beide Schiffe konnten aber trotz der erlittenen Beschädigungen noch den Hafen von Aden erreichen. Schicksal der Schwesterschiffe
Literatur
Weblinks
Fußnoten
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