Dury, der selbst behauptete, in Upminster (Essex) geboren zu sein, war seit seinem siebten Lebensjahr wegen einer Kinderlähmung gehbehindert. Bis zum Alter von 16 Jahren besuchte er bis zum O-Level die „Chailey Heritage Craft School“, um dann auf dem Walthamstow College of Art bei Peter Blake Kunst zu studieren.[1] Dort lernte er Terry Day kennen, der ihn für Musik begeisterte und mit dem er einen studentischen Jazzclub gründete.[2]
Nach dem Gewinn eines Stipendiums konnte er ab 1964 seine Studien am Royal College of Art bei Blake fortsetzen. 1967 nahm er an einer Gruppenausstellung, Fantasy and Figuration, teil, gemeinsam mit Pat Douthwaite, Herbert Kitchen und Stass Paraskos im Institute of Contemporary Arts in London.[3] Seit 1967 lehrte er Kunst an verschiedenen Colleges in Südengland. Daneben war er als Graphiker tätig; so illustrierte er die britische Ausgabe von A. B. SpellmansFour Lives in the Bebop Business; in den frühen 1970er Jahren war er für The Sunday Times tätig.[4]
Mit seiner Ehefrau Elizabeth „Betty“ Rathmell hatte er zwei Kinder, Jemima und Baxter Dury.[5]
Ian Dury starb 2000 im Alter von 57 Jahren im Kreis seiner Familie an Darmkrebs.[6] Nach seiner Einäscherung im Golders Green Crematorium wurde seine Asche von seiner Familie in die Themse gestreut.
Musikalische Laufbahn
Seine musikalische Karriere begann Dury 1970 mit der Band Kilburn and the High Roads, zunächst unterstützt von Day und weiteren Musikern aus der People Band, die ab 1973 große Anerkennung als Pub-Rock-Band erhielt. Einem größeren Publikum bekannt wurde er aber erst in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre mit der Band „Ian Dury and the Blockheads“. Mit dieser hatte er zwei große Hits, die beide weltweit mehr als eine Million Mal verkauft wurden, nämlich Hit Me with Your Rhythm Stick, eine Nummer eins in Großbritannien, und den Rock-Klassiker Sex and Drugs and Rock and Roll. Weitere Top-10-Hits waren What a Waste (1978) und Reasons to Be Cheerful (Part 3) (1979).
Die Band trat auch in Deutschland erfolgreich auf (unter anderem 1978 im Rockpalast und auf der Freilichtbühne im Hamburger Stadtpark).
Ian Dury sang mit seinem unverwechselbaren Cockney-Akzent vorwiegend selbst geschriebene Lieder, die teils klamaukhaft(Take your elbow out of the soup, you’re sitting on the chicken), teils zärtlich (Wake up and make love with me), teils nachdenklich (My old man), immer aber voller Wortwitz waren. In Spasticus Autisticus witzelte er auch über seine eigene Behinderung.