IIHF Continental Cup 2009/10
Der IIHF Continental Cup 2009/10 war die 13. Austragung des von der Internationalen Eishockey-Föderation IIHF ausgetragenen Wettbewerbs. Das Turnier wurde vom 25. September 2009 bis 17. Januar 2010 ausgetragen. Insgesamt nahmen 19 Mannschaften aus 19 Ländern am Turnier teil. Als Sieger ging der österreichische Verein EC Red Bull Salzburg aus dem Finalturnier hervor. Zwei Finalrundenteilnehmer waren gesetzt, der Gastgeber Brûleurs de Loups de Grenoble und der HK Junost Minsk aus Belarus, als Vertreter der am höchsten platzierten Länder nach der IIHF-Weltrangliste 2009, die für das Turnier gemeldet haben. Die beiden weiteren Finalteilnehmer wurden in drei Qualifikationsrunden ermittelt.[1] TeilnehmerAufgrund der Erweiterung des Teilnehmerfeldes der Champions Hockey League zur Saison 2009/10 waren zunächst nur Teilnehmer aus den Ländern vorgesehen, die in der IIHF-Ligenrangliste nicht die ersten sieben Plätze belegen. Somit waren die nationalen Verbände Russlands, Schwedens, Finnlands, Tschechiens, Deutschlands sowie der Schweiz und Slowakei zunächst nicht berechtigt, eine Mannschaft für den Wettbewerb zu melden. Da die Internationale Eishockey-Föderation jedoch Ende April 2009 bekannt gab, dass es wegen der Finanzkrise wahrscheinlich nicht zu der ins Auge gefassten CHL-Erweiterung kommen wird, wurde das Teilnahmesystem im Mai noch einmal überarbeitet. Neben den bereits teilnahmeberechtigten Teams – entweder der Meister, Vizemeister oder ein anderer Spitzenklub des jeweiligen Landes, der vom nationalen Verband bestimmt wird – durften bis zum 18. Mai auch die Verbände der Top-7-Nationen einen Teilnehmer melden. Dieser durfte jedoch nicht an der Champions Hockey League teilnehmen. Die Meldung einer Mannschaft war jedem Verband im Rahmen des Continental Cups freigestellt.[2] Aufgrund der Komplettabsage der Champions Hockey League Mitte Juni[3], nahmen letztlich auch einige Mannschaften am Wettbewerb teil, die eigentlich in der CHL gestartet wären.
QualifikationErste RundeDie Spiele der ersten Runde fanden vom 25. bis 27. September 2009 in der türkischen Hauptstadt Ankara statt. Gruppe AIn der Gruppe A, der vier amtierende Landesmeister angehörten, setzte sich der spanische Titelträger FC Barcelona HG souverän mit drei Siegen aus drei Spielen durch. Bereits nach dem zweiten Turniertag war die Qualifikation der Iberer so gut wie sicher, nachdem der Hauptkonkurrent HK Slawia Sofia mit 3:1 besiegt wurde. Lediglich der gastgebende Polis Akademisi Ankara hatte am letzten Turniertag noch die Chance über den direkten Vergleich an Barcelona vorbeizuziehen. Mit einem 13:1-Sieg endete die Begegnung aber deutlich für die Spanier. Sofia musste sich am Ende mit dem zweiten Rang begnügen, Ankara schloss das Turnier als Dritter ab und der israelische Meister HC Herzlia Pituach wurde ohne Punktgewinn Gruppenvierter.[4]
Zweite RundeDie zweite Runde des Continental Cups wurde vom 23. bis zum 25. Oktober 2009 in zwei Gruppen ausgespielt. Die Spielorte waren Miercurea Ciuc in Rumänien und Krakau in Polen. Der Sieger der Gruppe A, FC Barcelona HG, qualifizierte sich zur Teilnahme in der Gruppe B. Gruppe BDas entscheidende Duell um den Gruppensieg fand bereits am ersten Turnierspieltag statt, als der niederländische Meister HYS The Hague den Gastgeber SC Miercurea Ciuc knapp mit 4:3 schlagen konnte. Mit ungefährdeten Siegen über Újpesti TE Budapest und den Qualifikanten FC Barcelona HG an den folgenden Tagen sicherten sie sich schließlich das Ticket zur Teilnahme an der dritten Runde. Die Gastgeber aus Miercurea Ciuc mussten sich mit dem zweiten Rang begnügen, während die Ungarn aus Budapest auf dem dritten Platz landeten. Als chancenlos erwies sich der spanische Meister, der sämtliche Spiele klar verlor.[5] Insgesamt wurden die sechs Partien, die im 4.000 Zuschauer fassenden Vákár Lajos Műjégpálya ausgetragen wurden, von 4.600 Zuschauern besucht.
Gruppe CAnalog zur Gruppe B entschied sich der Turnierausgang bereits am ersten Spieltag. Die Gastgeber von KS Cracovia schlugen dort den kasachischen Vertreter HK Saryarka Karaganda mit 3:2. Da beide Mannschaften gegen die beiden weiteren Gruppenteilnehmer problemlos ihre Aufgaben lösten, setzten sich die Polen schließlich als Sieger der Gruppe durch. Karaganda belegte im Endklassement den zweiten Platz. Im Duell um den dritten Platz siegte Tartu Kalev-Välk aus Estland gegen SC Energija Elektrėnai durch.[5] Insgesamt besuchten 5.800 Zuschauer die sechs Turnierspiele an den drei Tagen. Im Vorfeld des Turniers hatte der estnische Vertreter Tallinn Stars Insolvenz angemeldet und war daraufhin durch den Ligarivalen Tartu Kalev-Välk ersetzt worden.
Dritte RundeDie dritte Runde des Continental Cups fand vom 27. bis 29. November 2009 statt. Gespielt wurde in zwei Gruppen im italienischen Bozen und lettischen Liepāja. Der Sieger der Gruppe B, HYS The Hague, qualifizierte sich zur Teilnahme in der Gruppe D, während der Sieger der Gruppe C, KS Cracovia, das Ticket zur Teilnahme in der Gruppe E löste. Gruppe DWie schon im Vorjahr richtete der HC Bozen eines der beiden Drittrunden-Turniere aus, verpasste aber diesmal den Sprung ins Super Final. Nach den ersten beiden Spieltagen hatten sich die Gastgeber und die Sheffield Steelers mit jeweils zwei Siegen als Favoriten für den Turniersieg herauskristallisiert. Der HDK Stavbar Maribor und der Qualifikant HYS The Hague spielten nur eine untergeordnete Rolle und ermittelten am letzten Turniertag den Gruppendritten. Letztlich sicherte sich der niederländische Meister aus dem Regierungssitz Den Haag die Position durch einen 4:1-Sieg über Maribor. Im letzten Duell des Turnieres siegten die Sheffield Steelers gegen den HC Bozen knapp mit 4:3 im Penaltyschießen. Damit revanchierten sie sich nicht nur für die knappe Niederlage, die der Ligakonkurrent Coventry Blaze im letzten Jahr im entscheidenden Duell hatte hinnehmen müssen, sondern qualifizierten sich damit auch für das Finalturnier im Januar.[6] Insgesamt besuchten 14.050 Zuschauer die sechs Partien, was einem Zuschauerschnitt von 2.341,7 entspricht. Die Vorjahresmarke beim Turnier in Bozen wurde damit um mehr als 4.500 Zuschauer gesteigert.
Gruppe EWeniger eng als in Gruppe D ging es in der Gruppe E zu. Dort konnte der EC Red Bull Salzburg bereits nach dem zweiten Turniertag das Erreichen des Super Final feiern. Nachdem Salzburg und Gastgeber Liepāja ihre Auftaktpartien gegen den HK Sokol Kiew und KS Cracovia gewinnen konnten, besiegten die Österreicher den verbliebenen Konkurrenten HK Liepājas Metalurgs mit 4:3. Dem Qualifikanten aus Krakau gelang am selben Tag mit einem Sieg im Penaltyschießen gegen Kiew die wohl größte Überraschung des Wochenendes. Am Schlusstag sicherten sich die Ukrainer mit einem Sieg über das gastgebende Team noch den zweiten Rang, während Salzburg das Turnier unbeschadet mit drei Siegen zu Ende brachte.[6] An den drei Tagen besuchten insgesamt 3.339 Zuschauer die sechs Turnierspiele. Damit wurde ein Schnitt von 556,5 Zuschauern pro Spiel erreicht.
Super FinalDas Super Final des Continental Cups fand vom 15. bis 17. Januar 2010 statt. Der Austragungsort des Turniers war das französische Grenoble. Neben den bereits gesetzten Vertretern aus Frankreich und Belarus, den Brûleurs de Loups de Grenoble und dem HK Junost Minsk, sicherten sich in der finalen Qualifikationsrunde die Sheffield Steelers aus Großbritannien, als Sieger der Gruppe D, und der EC Red Bull Salzburg aus Österreich, als Sieger der Gruppe E, die verbleibenden zwei Plätze. Bereits am ersten Spieltag machten die beiden Qualifikanten aus Salzburg und Sheffield auf sich aufmerksam und gewann ihre Auftaktpartien gegen die beiden gesetzten Teams. Der zweite Turniertag startete mit der Partie der beiden Sieger des Vortags, die die Österreicher souverän zu ihren Gunsten entschieden. So benötigten die Gastgeber aus Grenoble im zweiten Tagesspiel einen Sieg in der regulären Spielzeit, um sich am letzten Tag noch die Möglichkeit auf den Cup-sieg offen zu halten. Da sie durch den Sieg im Penaltyschießen aber nur zwei Punkte aus der Begegnung mitnahmen, war der erste Europacup-Sieg einer österreichischen Mannschaft seit 1998 bereits vor dem letzten Tag klar. Somit hatten die Partien am Schlusstag nur noch statistischen Stellenwert. Der HK Junost Minsk sicherte sich mit einem Sieg über die Sheffield Steelers den zweiten Rang. Der Turniersieger EC Red Bull Salzburg unterstrich mit einem 9:4-Sieg über die Brûleurs de Loups de Grenoble seine Dominanz im gesamten Turnierverlauf.[7][8] Die sechs Spiele im 3.496 Zuschauer fassenden Pôle Sud besuchten insgesamt 16.800 Zuschauer. Dabei waren die drei Spiele des Gastgebers ausverkauft. Gruppe F
AuszeichnungenSpielertrophäen[9]
Die Auszeichnungen im Rahmen des Finalturniers erhielten Torwart Andrew Verner von den Sheffield Steelers, der kanadische Verteidiger Doug Lynch in Diensten des Turniersiegers EC Red Bull Salzburg sowie der ukrainische Stürmer Oleksandr Materuchin vom belarussischen Klub HK Junost Minsk. Die Krone des Topscorers und besten Vorlagengebers sicherte sich der Österreicher Matthias Trattnig vom EC Red Bull Salzburg. Seine sieben Vorlagen waren in beiden Wertungen nicht zu überbieten. Sein Teamkollege und Landsmann Daniel Welser sicherte sich mit vier Treffern die Torjägerkrone. Die beste Fangquote unter den Torhütern wies Andrew Verner vor, der 91,18 Prozent der Schüsse auf sein Tor parierte. Siegermannschaft
Einzelnachweise
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