HyperCard
HyperCard ist eine Software für Hypertext mit eigenem Datenformat für eine alte Macintosh-Plattform. HyperCard wurde von Bill Atkinson für das Unternehmen Apple entwickelt und im August 1987 an die Öffentlichkeit gebracht[1], und serienmäßig mit neuen Macintosh ausgeliefert[2]. Für bereits verkaufte Rechner konnte das Programm nachgekauft werden und wurde das erste für größere Anwenderkreise nutzbare Autorensystem für Hypermedia. Mit der Übernahme von Version 2.0 durch Claris in den 1990ern kamen Macs nur noch mit dem Viewer, der für 50 US-Dollar nachgekauft werden konnte. Der volle Editor wurde als "HyperCard SDK" für 400 US-Dollar verkauft. Die Unterstützung für Rechnernetze durch HyperCard beschränkte sich auf das Senden von Nachrichten über Apple event ab HyperCard 2.1[3]. Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre war HyperCard die bevorzugte Entwicklungsumgebung für Hypermedia-Lernsysteme. GeschichteBill Atkinson entwickelte für Apple bereits 1985 eine Notizblock-Anwendung namens QuickFile, in der Texte wie in einer Kartei erfasst und dargestellt werden konnten. Zusätzlich waren jedoch auch noch Querverknüpfungen möglich. Die konsequente Weiterentwicklung dieses Systems führte zwei Jahre später zu HyperCard. Der Niedergang von HyperCard zeichnete sich im Jahr 1989 ab und war im Jahr 1994 besiegelt, als die Library of Congress von HyperCard auf HTML und das HTTP des World Wide Web umstellte. HyperCard war zum Scheitern verurteilt, weil es in der Kultur von Apple keine angemessene Aufgeschlossenheit für Netzwerktechnik gab.[4] Nach 1990 wurden verschiedene Anläufe unternommen, HyperCard weiterzuentwickeln. Unter Kevin Calhoun wurde HyperCard 3.0 bis zur Betaversion getrieben und 1996 an der jährlichen Worldwide Developers Conference (WWDC) in einer Auflage von 600 Stück verteilt. Neue Funktionen waren unter anderem vollständige Farbunterstützung und Internetkompatibilität. Die neue Version wurde jedoch nicht veröffentlicht. Calhoun, die treibende Kraft hinter dem Release, verließ 2001 enttäuscht Apple. 2004 wurde der Verkauf von Version 2.4 durch Apple eingestellt. Die jüngste Ausgabe von HyperCard stammt aus dem Jahr 1998. HyperCard wurde nicht mehr für Mac OS X portiert, lief aber in der Classic-Umgebung. EinsatzmöglichkeitenDie integrierte Skriptsprache HyperTalk ermöglicht auch Programmieranfängern mit geringem Lernaufwand Anwendungen wie z. B. eine Lernsoftware für rechnerunterstützten Unterricht zu erstellen. Auch das weltweit erfolgreiche Computerspiel Myst wurde mit Hilfe von HyperCard entwickelt. Das Einsatzspektrum von HyperCard reicht von einfach vernetzten Strukturen (Karteikarten mit Text) bis hin zu komplexen Datenbanken. Basisdokument ist jeweils der „Stapel“ (englisch Stack). Alternativen zu HyperCardFolgende Nachfolgeprodukte zu HyperCard, die teilweise sogar noch alte HyperCard-Stapel einlesen können, und die HyperTalk-Skripte mit geringen oder keinen Änderungen ausführen können, gibt es:
Weitere Produkte basieren auf Strukturellen Ideen von HyperCard:
Einzelnachweise
Weblinks
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