Hutter-PreisDer Hutter-Preis ist ein Preis in der Informatik, der seit dem 6. August 2006 vergeben wird. Er belohnt Fortschritte in den Teilgebieten verlustfreie Datenkompression und künstliche Intelligenz. Er ist benannt nach Marcus Hutter, einem deutschen Informatiker, der zurzeit an der Australian National University lehrt. Der Wettbewerb besteht darin, ein bestimmtes Textkorpus – nämlich die ersten 100 Mio. Zeichen einer bestimmten Version der englischsprachigen Wikipedia – möglichst stark und verlustfrei zu komprimieren. Dieses Korpus besteht zu 75 % aus natürlicher, englischer Sprache. Marcus Hutter und die anderen Mitglieder des Preiskomitees gehen davon aus, dass verlustfreie Datenkompression und künstliche Intelligenz dasselbe Problem darstellen – es gehe nämlich um das Verhalten eines Software-Agenten in einer ihm unbekannten, aber berechenbaren Umwelt. Sie argumentieren auch, dass die Voraussage des jeweils nächsten Satzbestandteils in einem Text Wissen und damit Intelligenz voraussetze. Einige Datenkompressionsverfahren stehen nämlich vor demselben Problem: Gelingt es, in einer Zeichenkette das nächstfolgende Zeichen zu erraten, muss dieses nicht abgespeichert werden. Regeln
Das eingereichte Programm muss nicht quelloffen sein (Open Source). Um den Preis zu gewinnen, muss der bisherige Rekord (Größe S des selbstextrahierenden Archivs) um mindestens ein Prozentpunkt unterboten werden. Für jeden Prozentpunkt werden 5000 Euro Preisgeld ausgelobt. Die Regeln und Referenzdateien haben sich in der Vergangenheit geändert. Die jeweils aktuellen Regeln werden auf der Webseite veröffentlicht[1]. GeschichteDie Startlinie markierte die Software PAQ8F mit einem Kompressionsfaktor von 5,46 bzgl. der ursprünglichen Referenzdatei „enwik8“. PAQ8F benötigte zur Dekompression der Daten fünf Stunden. Der derzeitige Rekord wurde am 16. Juli 2023 von Saurabh Kumar aufgestellt. Sein Programm „fast cmix“ benötigte 43 Stunden Laufzeit für „enwik9“ mit einem Kompressionsfaktor von 8,76.[2] WeblinksEinzelnachweise
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