Hugo Mayer besuchte die Oberrealschule in Linz und studierte anschließend von 1902 bis 1907 an der Technischen Hochschule in Wien bei Karl König und Karl Mayreder. Nach dem Studium trat Mayer in den Dienst des Wiener Stadtbauamtes, dem er von 1907 bis 1923 angehörte. In dieser Zeit wurde er 1912 nach London zwecks Studiums der dortigen Gartenstädte geschickt. 1920–1921 war er Leiter der technischen Abteilung des Siedlungsamtes, 1922–1923 Leiter der Bauerhaltungsarbeiten der Kirchen Wiens, die vom Unterrichtsministerium finanziert wurden. Mayer schied 1923 aus dem Wiener Stadtbauamt aus und war 1923–1925 Direktorstellvertreter und Leiter des Architekturbüros der Baufirma Karl Korn. Ab 1925 arbeitete er als selbstständiger Zivilarchitekt, wobei er weiterhin für städtische Projekte tätig war. 1930 starb er relativ jung an einer eitrigen Mandelentzündung.
Bedeutung
Hugo Mayer war vor allem einer der wichtigsten Architekten des Siedlungsbaus in Wien. Seine Formensprache war sehr vielfältig und reichte von an dörfliche Siedlungen angelehnte Gestaltungen mit Spitz- oder Krüppelwalmgiebel, Ecktürmchen und gerahmten Fenstern bis zu einfachen kubischen Bauten mit Flachdach. Vor dem Krieg arbeitete er aber auch an mehreren Schulgebäuden.
Werke
Kindergarten der Stadt Wien, Bunsengasse 8, Wien 21 (1910–1911), zusammen mit Adolf Stöckl
Doppelvolksschule, Johann-Hoffmann-Platz 19, Wien 12 (1910–1911), zusammen mit Mattäus Bohdal
Simonsbrotfabrik, Kagran, Wien 22 (um 1910–1914), zusammen mit Adolf Stöckl
Wohnhäuser der städtischen Gaswerke, Kopalgasse 51 und 53, Wien 11 (1910–1914), zusammen mit Adolf Stöckl
Wohnhäuser der städtischen Gaswerke, Justgasse 1, 3, 5 und 7, Wien 21 (1910–1914), zusammen mit Adolf Stöckl
Kindergarten der Stadt Wien, Hetzendorfer Straße 57, Wien 12 (1913), zusammen mit Max Fiebiger und Gottfried Lemböck
Bürgerschule, Linzer Straße 293–295, Wien 14 (1913–1914), zusammen mit Mattäus Bohdal
Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, Drorygasse 25–27, Wien 3 (1927)
Entwurf der Gesamtanlage, Mittelpartie und freistehender Kindergarten des Goethe-Hofs, Schüttaustraße 1–39, Wien 22 (1928), zusammen mit Rudolf Frass und anderen
Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, Breitenseer Straße 108–112, Wien 14 (1930), zusammen mit Hans Hamm