Horst KoeglerHorst Koegler (* 22. März 1927 in Neuruppin; † 11. Mai 2012 in Stuttgart) war ein deutscher Tanzkritiker, Journalist und Schriftsteller. Er war Herausgeber und Autor von Büchern über die Ballettszene in Deutschland sowie Verfasser von Aufsätzen in Zeitschriften und Einleitungen zu Bildbänden. Als Rezensent deutsch- und englischsprachiger Bücher bildete er eine Brücke zwischen der amerikanischen und deutschen Tanzwissenschaft. LebenKoegler studierte von 1945 bis 1946 Musikwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte in Kiel und von 1947 bis 1949 Regie, Dramaturgie und Schauspiel an der neu gegründeten Staatliche Hochschule für Theater und Musik Halle in Halle an der Saale. Im Anschluss erhielt er für drei Jahre ein Engagement am Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz als Dramaturgie- und Regieassistent. Seit seinem Umzug nach West-Berlin im Jahr 1951 war er als freischaffender Journalist und Schriftsteller tätig, zunehmend auch für englischsprachige Zeitschriften. 1964 folgte ein mehrmonatiger Aufenthalt in den USA. Den Zugang zu seinem späteren Schwerpunkt Tanz bekam er zunächst als Berichterstatter von Berliner Opernaufführungen. Von 1957 bis 1959 war er Kritiker bei Die Welt. 1959 zog er von Berlin nach Köln und 1977 von Köln nach Stuttgart. Dort schrieb er über das Stuttgarter Ballett und prägte von 1977 bis 1992 als Musikredakteur die Tanzkritiken der Stuttgarter Zeitung. Seiner Aufgabe als Kritiker folgte er jedoch nicht ausschließlich im Tanzbereich, sondern blieb auch als Musik- und Opernkritiker aktiv. Von 1965 an veröffentlichte er jährlich eine Chronik des Ballettjahres und publizierte mehrere Ballettlexika. Seine tanzbezügliche Dokumentensammlung übereignete er zu Lebzeiten als Horst Koegler-Archiv dem Deutschen Tanzarchiv Köln.[1] Von 2001 bis zu seinem Tod führte er auf dem Internettanzportal tanznetz.de seinen Blog, das koeglerjournal. In diesem veröffentlichte er losgelöst von der Presse Kritiken und Gedanken zu Ereignissen in der Tanzwelt. Koeglers Bedeutung für den TanzMit seinem Schreiben über und für vor allem das Ballett hat „Horst Koegler […] die Tanzpublizistik wieder zu einer seriösen Angelegenheit gemacht.“[2] und er galt als einer der wichtigsten Tanzkritiker seiner Zeit in Deutschland. So hat Koegler dem Choreographen Hans van Manen „schreibend den Weg bereitet“[3] und in Stuttgart „mit stets flinker, oft flirrender und immer espritvoller Feder aus nächster Nähe vom Stuttgarter Ballettwunder unter Cranko“[4] geschrieben. Die Zukunft des Tanzes lag für Koegler im Ballett und sein Credo „Ich glaube an die Schönheit als die wahre Tugend des klassischen Balletts“[5] war verbunden mit einer ablehnenden Haltung gegenüber dem sich Ende der 1960er Jahre entwickelnden Tanztheater. In der Konsequenz erwuchs daraus „ein künstlich oktroyiertes Schisma zwischen Ballett und Tanztheater […], wie es nirgends sonst so verbissen betrieben wurde wie hierzulande.“[6] Auszeichnungen
Werke (Auswahl)Lexika
Chroniken
Monographien
Sekundärliteratur
Weblinks
Einzelnachweise
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