Hoogstede liegt nordwestlich von Nordhorn an der Grenze zu den Niederlanden. Die Vechte fließt durch den Ort, der Nebenfluss Lee mündet hier in sie. Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Emlichheim an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Emlichheim hat.
Die früheste urkundliche Erwähnung für den Hoogsteder Ortsteil Scheerhorn findet sich 1209 in einer Urkunde des Grafen Balduin von Bentheim.[2]
Die Geschichte von Hoogstede beginnt im Jahre 1821, als die Kapelle der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde von Arkel nach Hoogstede versetzt wurde. 1859 wurde die katholische Kirche gebaut, so entwickelte sich nach und nach ein Ortskern. 1953 wurde die evangelisch-altreformierte Kirche gebaut, 1961 die lutherische.
1936 fanden Moorarbeiter in Bathorn einen Einbaum.
Im Jahr 1938 wurde östlich des Ortsteils Bathorn das Emslandlager XIV angelegt. Es fungierte als Strafgefangenenlager für Justizhäftlinge und war für 1000 Personen ausgelegt. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs übernahm das Wehrkreiskommando VI Westfalen (Münster) die Einrichtung als Mannschaftsstammlager (Stalag VI C) für Kriegsgefangene. Ihm wurden die Zweiglager (Stalag VI C/Z) Groß Hesepe (Emslandlager XI)[3], Dalum (Emslandlager XII)[4], Wietmarschen (Emslandlager XIII)[5] und Alexisdorf (Emslandlager XV)[6] unterstellt. Im Mai 1942 wurde das Stalag VI BNeu-Versen/Emsland einschließlich seiner Zweiglager Oberlangen, Wesuwe und Fullen dem Stammlager Bathorn unterstellt. Es waren Kriegsgefangene aus Frankreich, Belgien, Italien, Jugoslawien und der Sowjetunion untergebracht. Die Sterberate in dem Lager Bathorn war, gegenüber anderen Kriegsgefangenenlagern, relativ gering. Am 5. April 1945 wurde das Lager durch kanadisches Militär befreit.[7]
Am 9. Dezember 1968 wurde die Gemeinde Hoogstede-Bathorn in Hoogstede umbenannt.[8]
Im Jahr 2009 wurde anlässlich der Feierlichkeiten zum 800-jährigen Jubiläum der urkundlichen Ersterwähnung die Chronik der Gemeinde Hoogstede vom Heimatverein Hoogstede-Arkel herausgegeben.
Heute leben ungefähr 2900 Menschen in Hoogstede mit seinen Ortsteilen.
Eingemeindungen
Am 21. Juni 1890 wurden die Gemeinden Hoogstede und Bathorn zur Gemeinde Hoogstede-Bathorn vereinigt.[8] Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Berge, Kalle (mit Arkel und Bahne), Scheerhorn und Tinholt eingegliedert.[9]
Hoogstede liegt im Kreuzungsbereich der Landesstraße 44 (Hauptstraße, Neuenhaus – Hoogstede – Emlichheim) mit den Kreisstraßen 14 und 15 (Neuringe – Hoogstede – Wilsum – Wielen). In jeweils 22 km Entfernung liegen die Anschlussstellen Geeste und Wietmarschen der A 31 (Emden – Bottrop).
Heimatverein Hoogstede e. V. (Hrsg.): In der Gildschaft Scheerhorn. Hoogstede, Chronik eines Dorfes und seiner Ortsteile Arkel, Bathorn, Berge, Hoogstede, Kalle, Scheerhorn und Tinholt. Hoogstede 2009 (online)
Gemeinde Geeste (Hrsg.), Martin Koers: „Wer von uns erinnert sich nicht mehr jener langen Leidenszüge von russischen Gefangenen...“. Eine Dokumentation zu den historischen Spuren der Lager Groß Hesepe und Dalum sowie des Lagerfriedhofes (Kriegsgräberstätte Dalum). Geeste 2019, ISBN 978-3-00-063302-7.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.255.