Homosexualität im SudanHomosexualität ist im Sudan gesellschaftlich tabuisiert und homosexuelle Handlungen von Männern und Frauen sind strafbar. Gesellschaftliche SituationIm Sudan gilt für Muslime die Scharia. Danach sind homosexuelle Handlungen strafbar. Die Strafbarkeitsbestimmungen richten sich nach Artikel 148 des Strafgesetzbuches, der bis zu lebenslange Freiheitsstrafen vorsieht. Im Juli 2020 wurde die bis dahin gültige Todesstrafe abgeschafft.[1] Ebenso wurde die Möglichkeit, bis zu 100 Peitschenhiebe als Strafe zu verhängen, vom Souveränen Rat unter dem Vorsitz von Abdel Fattah Burhan abgeschafft, der das Land seit dem Sturz von Umar al-Baschir 2019 interimistisch regiert.[2] Die neue Regelung sieht eine Strafe von bis zu fünf Jahren bei erstmaliger Verurteilung, bis zu sieben Jahren bei einer zweiten Verurteilung und eine bis zu lebenslange Freiheitsstrafe bei einer dritten Verurteilung vor.[3] Eine staatliche Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Paaren besteht aufgrund der Illegalität weder in der Form der Gleichgeschlechtlichen Ehe noch in einer Eingetragenen Partnerschaft. Ebenfalls aufgrund der Illegalität bestehen keine LGBT-Communitys in Sudan. Homosexuelle Menschen werden dadurch in den gesellschaftlichen Untergrund gedrängt.[4] GeschichteBis in die Gegenwart war im Gebiet des heutigen Sudan Homosexualität tabuisiert. Doch gibt es Berichte, wie den von Siegfried Ferdinand Nadel aus den 1930er Jahren, wonach es unter verschiedenen Bevölkerungsgruppen wie den Otoro, den Moru, den Nyima und den Tira in den Nuba-Bergen der südlichen Region Kurdufan eine spezielle gesellschaftlich erlaubte Rolle für homosexuelle Männer bestand, die sich als Frauen kleideten und verhielten.[5] Siehe auchWeblinks
Einzelnachweise
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