Im Jahre 1284 wurde das Dorf erstmals als villa Holthuse erwähnt, als die Markgrafen Otto und Otto dem Domstift in Stendal Getreidelieferungen aus dem Dorf vereigneten.[3] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Holthusen aufgeführt. Es umfasste 12 Hufen.[4] Im Jahre 1377 stiftete Kaiser Karl IV. Einnahmen aus Holtzhusen für ein Domstift auf der Burg Tangermünde.[5]
Am 6. Oktober 1835 wurden durch Brandstiftung fast zwei Drittel der Dorfanlage zerstört.[6] Die Feuerversicherung zahlte 1.650 Taler.[7]
Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Holzhausen mit der Landgemeinde Holzhausen vereinigt.[9]
Am 25. Juli 1952 wurde Holzhausen dem Kreis Kalbe (Milde) zugeordnet. Nach dessen Auflösung am 1. Januar 1988 kam die Gemeinde zum Kreis Gardelegen. Am 1. Juli 1994 kam Holzhausen zum heutigen Landkreis Stendal.[10]
Der Gemeinderat der Gemeinde Holzhausen beschloss am 11. Juni 2009 die Zustimmung zu einem Gebietsänderungsvertrag, wodurch ihre Gemeinde aufgelöst und Teil einer neuen Einheitsgemeinde mit dem Namen Stadt Bismark (Altmark) wurde. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[11]
In der eingeflossenen Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Holzhausen wurde ein Ortschaftsrat mit drei Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.
Ortsbürgermeisterin der Ortschaft Holzhausen ist Ilona Witte,[23] die auch letzte Bürgermeisterin der Gemeinde Holzhausen war.[11]
Ortschaftsrat
Bei der Ortschaftsratswahl am 9. Juni 2024 stellte sich die „Wählergemeinschaft Holzhausen“ zur Wahl. Sie errang alle 3 Sitze, genauso wie in 2019.[24][25]
Zwei Ortschaftsräte sind Frauen.
Von 82 Wahlberechtigten hatten 44 ihre Stimme abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug damit 53,66 Prozent.[25]
Die evangelische Dorfkirche Holzhausen, ein 1866 errichteter neoromanischerFeldsteinquaderbau mit Backsteinteilen, steht auf den Fundamenten einer Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Sie wurde 1959 restauriert und 1990 neu ausgemalt. Sie besitzt nur noch eine Glocke.[26] 1933 besaß die Kirche noch zwei Glocken aus den Jahren 1477 und 1497.[27]
Die Kirche steht auf dem ehemaligen Ortsfriedhof.
Der Ortsfriedhof befindet sich am nördlichen Ortseingang.
In Holzhausen steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, ein Granitkreuz gekrönt von einem Adler und ein Grab eines unbekannten Soldaten.[28]
Die Schalt-Station, am Ortseingang von Bismark und Könnigde kommend, ist ein Denkmal aus der Zeit der Elektrifizierung der Altmark. Das nach Plänen des Architekten Hermann Frede errichtete, 1926 eröffnete und 2009 als Umspannwerk Holzhausen außer Betrieb gegangene Bauwerk befindet sich seit 2022 in Privatbesitz und soll zukünftig aus Ausstellungsgebäude genutzt werden.[29]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch Holzhausen führt die Landesstraße 28, die Bismark (Altmark) mit Jävenitz verbindet. Der nächste Bahnhof befindet sich in der 6 km entfernten Gemeinde Hohenwulsch (Bahnlinie Bahnstrecke Stendal–Uelzen).
Es verkehren Linienbusse und Rufbusse von stendalbus.
Literatur
Renate Pieper: Geschichtliches aus 39 Orten der Einheitsgemeinde Stadt Bismark (Altmark). Bismark 2019, S.129–134, Holzhausen.
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.980–984, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.102 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.296, 45. Holzhausen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
Holzhausen. In: stadt-bismark.de. 4. Dezember 2019; abgerufen am 8. Januar 2022.
↑Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S.300–301.
↑ ab
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.980–984, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑
Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S.209.
↑ ab
Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag Einheitsgemeinde Stadt Bismark. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr.17, 12. August 2009, ZDB-ID 2665593-7, S.192–201 (landkreis-stendal.de [PDF; 7,0MB; abgerufen am 30. Oktober 2021]).
↑ abcWilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.102 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
↑ abcdefgh
Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Bevölkerung der Gemeinden nach Kreisen 1964 – 2007 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / -/ 07). Halle (Saale) Februar 2009 (sachsen-anhalt.de [PDF]).
↑ ab
Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / A / II / A / III / 102). ZDB-ID 2921504-3 (destatis.de). (Jahr anklicken)
↑Holzhausen. In: stadt-bismark.de. 4. Dezember 2019, abgerufen am 8. Januar 2022.
↑
Axel Junker: Positive Tendenz bei Umzügen. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 14. Januar 2022, DNB1002381223, S.18.
↑
Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB1047269554, S.19–20.
↑
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S.111 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
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Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S.16 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
↑
Friedrich Hoßfeld, Ernst Haetge: Der Kreis Stendal Land (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band3). Hopfer, 1933, DNB362544441, S.106–107, Holzhausen.