Um 800, als das Reich Karls des Großen seine Blüte erreicht hatte, führte der dänische König Gudfred oder Godfrid einen langjährigen erfolgreichen Krieg gegen die fränkische Expansion nach Friesland und Schleswig. Nach langen Fehden wurde zwischen beiden Herrschern Frieden geschlossen.
Nach der Legende war Holger der Sohn Gudfreds. In einer Überlieferung hatte er einen Sohn, welcher von Karl dem Jüngeren, dem Sohn Karls des Großen, erschlagen wurde. Holger sann auf Rache, stellte Charlot nach, erschlug ihn und schaffte es beinahe, Karl den Großen selbst zu töten. Er widerstand Karl dem Großen über sieben Jahre und schloss dann mit ihm Frieden, um an seiner Seite gegen die Sarazenen ins Feld zu ziehen, wo er in der Schlacht den RiesenBrehus erschlug.
Wie Friedrich Barbarossa und König Arthur sollte Holger nach einer dänischen Legende wiederkehren; er wohne im Schloss Kronborg, sein Bart wachse herunter bis zum Boden und er schlafe dort bis zu dem Tag, da Dänemark höchste Gefahr drohe. Zu jener Zeit werde er aufstehen und die Nation in die Freiheit führen. Nach einer anderen Legende sitzt der König auf dem Höljer Danskes, einem Hügel der Rönneberga backär in Schonen.
Rezeption
Holger, dessen Name in den unterschiedlichsten Formen überliefert ist, stellt als Hogier den Pikbuben im französischen Kartenspielblatt dar.
Poul AndersonsFantasyromanThree Hearts and Three Lions ist eine teilweise Nacherzählung des Holger-Stoffes. Sein Protagonist Holger Carlsen, ein dänischer Widerstandskämpfer, wird in eine allegorische Parallel-Welt versetzt.
Raimbert de Paris: La chevalerie Ogier de Danemarche. Techener, Paris 1842, OCLC976923512 (altfranzösisch, books.google.de).
Hans Christian Andersen: Holger Danske. In: Sämmtliche Märchen. Mit 125 Illustrationen nach Originalzeichnungen von V. Pedersen, in Holz geschnitten von E. Kretzschmar. 8. Auflage. B.G. Teubner, Leipzig 1863, S.331–338 (books.google.de).
Peder Goth Thorsen: Nogle Meddelelser om visse historiske Bestanddele i Sagnet om Olger Danske, tilligemed en Undersøgelse om Chronicon monasterii Sancti Martini majoris Coloniensis. Kopenhagen 1866, OCLC185471444.
Karl Voretzsch: Über die Sage von Ogier dem Dänen. Buchdruckerei des Waisenhauses, Halle a.S. 1891, OCLC458789105 (Habilitationsschrift).
G. Knudsen: Holger Danske. In: Christian Blangstrup (Hrsg.): Salmonsens Konversationsleksikon. 2. Auflage. Band11: Hasselmus–Hven. J. H. Schultz Forlag, Kopenhagen 1921, S.636–639 (dänisch, runeberg.org).
Ph. Aug. Becker: Ogier Von Dänemark. In: Zeitschrift für französische Sprache und Literatur. Band64, Heft 1/2. Franz Steiner Verlag, 1942, S.67–88, JSTOR:40615765.