Hofdamenhaus (Weimar)

Weimar, Stadtschloss

Das Hofdamenhaus[1] am Weimarer Stadtschloss entstand vor 1750 und ist somit eines der wenigen Relikte, die den Schlossbrand von 1774 überstanden.

Beschreibung

Eine genaue Zuweisung zu einem Erbauer fehlt. Doch liegt es in der Zeit des Hofbaumeisters Gottfried Heinrich Krohne (1703–1756). Eine sichere Zuschreibung ist jedoch mangels gesicherter Daten nicht möglich. Es ist ein westliches Gebäude der sogenannten Bastille, zu der noch das Torhaus und der Hausmannsturm und dem unmittelbar neben ihm stehenden einstigen Gerichtsgebäude und der Südteil, der als Gerichtsgebäude diente, an dem es unmittelbar anliegt, gehören. Diese sind spätmittelalterlich. Der Turm ist laut Paul Lehfeldt mit einigen eigentlich nicht zum Schlosskomplex gehörenden Gebäuden verbunden.[2] Der Name Bastille ist eigentlich ein Spottname der in dem Gebäude wohnenden Hofdamen.[3] Es liegt am Burgplatz gegenüber der von Clemens Wenzeslaus Coudray errichteten Hauptwache. Es lehnt sich unmittelbar an das Torhaus an und ist mit seiner Giebelseite zum Schlossplatz hin ausgerichtet. Das Hofdamenhaus und damit die ganze sog. Bastille ist Teil der Geschichte des Westflügels des Stadtschlosses.[4]

Einzelnachweise

  1. Hofdamenhaus auf Zeitsprung.Weimar Dort angegebene Quelle: Kultur­denkmale in Thüringen, Band 4.1, Weimar, ISBN 978-3-937940-54-0, Seite 296. 2. ebenda, Seite 318.
  2. Paul Lehfeldt, Georg Voß: Grossherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach, Bau- und Kunstdenkmäler ThüringensTeil 1, Band 1, Gustav Fischer, Jena 1893, S. 374. Lehfeldt gibt allerdings leider nicht an, welche Gebäude, die seiner Meinung nach nicht zum Schlosskomplex gehörten.
  3. Detlef Jena: Weimar: Kleine Stadtgeschichte, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2019, S. 1523.
  4. Zur Vorgeschichte des Westflügels: Christian Hecht: Dichtergedächtnis und Repräsentation. Der Westflügel des Weimarer Residenzschlosses, in: Rolf Bothe: Dichter, Fürsten und Architekten. Das Weimarer Residenzschloß vom Mittelalter bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts, Ostfildern 2000, S. 6 ff.

Koordinaten: 50° 58′ 48,7″ N, 11° 19′ 53,7″ O