Hipponax (Ἱππῶναξ) von Ephesos war ein griechischer Satiriker des 6. Jahrhunderts v. Chr.
542 v. Chr. wurde er beim persischen Einmarsch in seine Heimatstadt Ephesos vom TyrannenAthenagoras vertrieben; er flüchtete daraufhin nach Klazomenai. Hipponax soll, nachdem ihn zwei Bildhauer karikierten und damit für öffentlichen Spott über ihn sorgten, sie mit Schmähversen, Jamben, versehen haben. Bei seinen Spottliedern und Parodien verwendete er als Versmaß den von ihm erfundenen Hinkjambus. Hipponax gilt als erster Verbreiter der epischenParodie. Sein Ruf als scharfer Kritiker der Gesellschaft lebte auch in späterer Dichtung weiter, wie in dem Epigramm von Theokritos:
Hier liegt Hipponax, jenes Dichters, Asche. – Bist du ein Böser; nah dich nicht dem Grabe! Doch bist du gut, und stammst von bidern Aeltern, So setze dich, und, wenn du willst, entschlummere.[1]
Enzo Degani (Hrsg.): Ipponatte, Frammenti. Introduzione, traduzione e note di Enzo Degani. Premessa di Gabriele Burzacchini. Pàtron Editore, Bologna 2007 (Studi di Eikasmós, 15).
Enzo Degani (Hrsg.): Hipponax, Testimonia et fragmenta. Edidit H. Degani. Teubner, Leipzig 1983; zweite Auflage Teubner, Stuttgart und Leipzig 1991 (Maßgebliche textkritische Edition von Fragmenten und Testimonien)
Andreas Bagordo: Hipponax. In: Bernhard Zimmermann (Hrsg.): Handbuch der griechischen Literatur der Antike, Band 1: Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit. C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-57673-7, S. 153–158
Hermann Fränkel: Dichtung und Philosophie des frühen Griechentums. 5. Auflage, C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-37716-5, S. 245–249