Hinkaku-Linie
Die Hinkaku-Linie (jap. 品鶴線, Hinkaku-sen) ist eine Eisenbahnstrecke auf der japanischen Insel Honshū zwischen den Bahnhöfen Shinagawa und Tsurumi in der Metropolregion Tokio. Ihr Name leitet sich von den jeweils ersten Kanji-Zeichen der Endstationen in der sinojapanischen Lesung ab (品, Hin bzw. 鶴, kaku). Sie ist eine Zweigstrecke der Tokaidō-Hauptlinie, befahren wird sie von Zügen der Yokosuka-Linie und der Shōnan-Shinjuku-Linie sowie von Güterzügen. Für den Personenverkehr zuständig ist die Bahngesellschaft JR East, für den Güterverkehr JR Freight. BeschreibungKurz nach Verlassen des Bahnhofs Shinagawa trennt sich die Hinkaku-Linie von den Gleisen der Tōkaidō-Hauptlinie. Bei der ehemaligen Signalstation Megurogawa passiert sie die Abzweigung zur Yamanote-Güterlinie und nimmt kurz darauf die Ōsaki-Zweigstrecke auf (beide führen vom bzw. zum Bahnhof Ōsaki). Dabei verläuft sie bis zum Bahnhof Musashi-Kosugi parallel zur Trasse der Schnellfahrstrecke Tōkaidō-Shinkansen. Auf dem Weg dorthin überquert sie die Yamanote-Linie, die Ōimachi-Linie, die Ikegami-Linie, die Tamagawa-Linie, den Fluss Tama und die Nambu-Linie. Weiter geht es über Shin-Kawasaki zur Brücke über den Tsurumi, wo die Strecke wieder auf die Tōkaidō-Hauptlinie trifft. Dort wird der Güterverkehr auf die Tōkaidō-Güterlinie geleitet. GeschichteAm 21. August 1929 eröffnete das Eisenbahnministerium eine zweigleisige Strecke von 17,8 km Länge, die von Bahnhof Shinagawa über den Güterbahnhof Shin-Tsurumi bis in die Nähe von Tsurumi reichte. Sie war gebaut worden, um einen vielbefahrenen Abschnitt der Tōkaidō-Hauptlinie vom wachsenden Güterverkehr zu entlasten.[1] Von Elektrolokomotiven gezogene Züge konnten den Güterbahnhof ab 30. Oktober 1930 von Tsurumi aus erreichen, ab 1. August 1939 auch von Shinagawa aus. Wegen des Baus der Tōkaidō-Shinkansen war die Hinkaku-Linie von Februar 1962 bis März 1964 nur eingeschränkt befahrbar.[2] Ein Jahrzehnt später verlor die Hinkaku-Linie allmählich an Bedeutung; Grund dafür war die 1973 eröffnete Musashino-Linie, die zahlreiche Züge abzog (vor allem solche mit Gefahrgut). Insbesondere zwischen Shinagawa und Shin-Tsurumi gab es kaum noch nennenswerten Güterverkehr. Um den kaum noch befahrenen Abschnitt besser auszulasten und gleichzeitig die Tōkaidō-Hauptlinie vom Personenverkehr zu entlasten, begann die Japanische Staatsbahn am 1. Oktober 1980 Züge der Yokosuka-Linie über die Hinkaku-Linie zu leiten. Am selben Tag nahm sie den Bahnhof Shin-Kawasaki in Betrieb.[3] Der Güterbahnhof wurde am 1. Februar 1984 stillgelegt und in eine einfache Abstellanlage umgewandelt, am 2. April 1986 folgte die Eröffnung des Bahnhofs Nishi-Ōi. Ab 1. Dezember 2001 führte JR East die neu eingeführte Shōnan-Shinjuku-Linie ebenfalls über die Hinkaku-Linie.[2] Als dritter neuer Bahnhof kam am 13. März 2010 Musashi-Kosugi hinzu.[4] Seit dem 30. November 2019 wird die Hinkaku-Linie auch von direkten Zügen von Shinagawa zur Sōtetsu-Hauptlinie befahren.[5] Liste der Bahnhöfe
Informationen zu Bahnhöfen: JR-Fahrplan und Güterfahrplan[6][7] Einzelnachweise
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