Hindenburgstraße (Mainz)Die Hindenburgstraße ist eine rund 700 Meter lange Prachtstraße in Mainz. Sie ist der neben der Kaiserstraße eine der beiden Hauptachsen der ab 1873 von Eduard Kreyßig (1830–1897) angelegten Mainzer Neustadt. GeschichteAuf dem Gelände befand sich vor der von Kreyßig zu gestaltenden Stadterweiterung, das dem Schönbornschen Festungsring vorgelagerte „Gartenfeld“. Kreyßigs Konzeption der Neustadt als rasterförmiges Netz mit symmetrischen, auf repräsentative Gebäude ausgerichteten Achsen, Diagonalen und öffentlichen Plätzen basiert auf dem Vorbild von Georges-Eugène Haussmann. Die Hindenburgstraße trug von der Neuplanung im Jahr 1880 bis 1916 den Namen Bonifazius-Straße, um an den Mainzer Bischof Bonifatius zu erinnern.[1] Zwischen 1911 und 1912 wurde die Hauptsynagoge Mainz an der Straßenecke zur Josefsstraße erbaut und am 3. September 1912 eingeweiht.[2] Während des Ersten Weltkriegs wurde sie zu Ehren von Paul von Hindenburg in „Hindenburgstraße“ umbenannt um seine Ernennung zum Chef des Generalstabes des Feldheeres zu würdigen. Im Rahmen der Errichtung der Neuen Synagoge (Bauzeit von 2008 bis 2010) wurde eine erneute Umbenennung der Straße in Betracht gezogen, da Hindenburg 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler berief (siehe: Machtergreifung). Es wurde jedoch lediglich das relevante Grundstück in der Hindenburgstraße in Synagogenplatz umbenannt.[3] VerlaufDie Straße beginnt an der Kaiserstraße. Zunächst verläuft in der Straßenmitte eine parkähnliche Grünanlage, der Hindenburgplatz. Die Straßenbreite beträgt hier knapp 25 Meter. Nach dem Hindenburgplatz laufen die Fahrspuren wieder zusammen, die Häuserfluchten bleiben jedoch in einer Linie. Die Zonierung von Gehweg, Bordstein und Fahrweg erlaubte die Einplanung von Vorgärten vor den villenartigen Häusern.[1] Die Straße verläuft schnurgerade auf den Goetheplatz, damals Kaiser Friedrichplatz, zu, an den sich der Valenciaplatz auf dem Gebiet der ehemaligen Infanteriekaserne des Infanterie-Leib-Regiment „Großherzogin“ (3. Großherzoglich Hessisches) Nr. 117, genannt Alicekaserne, anschließt. DenkmalschutzEinzelne der in der Hindenburgstraße erhaltenen vier- bis fünfgeschossigen Häuserblocks, vorwiegend aus der Epoche des Jugendstils, sind als Kulturdenkmäler geschützt. Aufgrund der massiven Zerstörungen durch die Luftangriffe auf Mainz ist der Straßenzug nicht als Denkmalzone geschützt. Im „Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler“ für die Stadt Mainz führt die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz folgende Gebäude in der Hindenburgstraße auf[4] (siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Mainz-Neustadt):
Einzelnachweise
Koordinaten: 50° 0′ 27,81″ N, 8° 15′ 39,16″ O |