Die Republik bzw. das Herzogtum Amalfi war im 10. und 11. Jahrhundert ein de facto unabhängiger Staat in Süditalien mit der Stadt Amalfi als Zentrum. Es war eine Seerepublik. Stadt und Umland waren ursprünglich Teil des größeren Ducatus Neapolitanus, das einem Patricius unterstand, sich aber aus der byzantinischen Oberhoheit lösen konnte. Ein erster Herzog wurde im Jahr 958 gewählt. Amalfi wurde danach zu einer wirtschaftlichen Macht, deren Kaufleute den Handel in Italien und rund um das Mittelmeer ein Jahrhundert lang dominierten, bevor sie von der Konkurrenz zum Beispiel aus den Stadtstaaten Pisa und Genua überflügelt wurden. Im Jahr 1073 verlor Amalfi seine Unabhängigkeit und fiel an die Normannen. Robert Guiskard nahm den Titel dux Amalfitanorum an. Zwei Aufstände zu Wiedererlangung der Unabhängigkeit (1096–1101) und (1130–1131) scheiterten. Mit der Plünderung der Stadt 1135 und 1137 durch Pisa endete die große Zeit Amalfis.
Antonio de Zayas y Beaumont, Duque de Amalfi (1871–1945)
Literatur
Patricia Skinner: Family Power in Southern Italy: The Duchy of Gaeta and its Neighbours, 850–1139. Cambridge University Press: 1995.
John Julius Norwich: The Normans in the South 1016–1130. London: Longmans, 1967.
John Julius Norwich: The Kingdom in the Sun 1130–1194. London: Longmans, 1970.
Edmund Curtis: Roger of Sicily and the Normans in Lower Italy 1016–1154. New York: G. P. Putnam’s Sons, 1912.
Donald Matthew: The Norman Kingdom of Sicily (Cambridge Medieval Textbooks). Cambridge University Press, 1992.
Hubert Houben: Roger II of Sicily: Ruler between East and West. Cambridge University Press, 2002. deutsche Ausgabe Darmstadt 1997, italienische Ausgabe Bari 1999.
Ferdinand Chalandon: Histoire de la domination normande en Italie et en Sicile. Paris, 1907.