Herschell Gordon LewisHerschell Gordon Lewis (* 15. Juni 1929 in Pittsburgh, Pennsylvania; † 26. September 2016 in Fort Lauderdale, Florida[1]) war ein US-amerikanischer Filmemacher und Werbefachmann. Er gilt als erster Filmemacher, der explizite Gewaltszenen des Schauwertes wegen in seine Filme integrierte, und deshalb als Begründer des Splatter- und Gore-Genres. Oft wird er mit dem Titel „Godfather of Gore“ versehen. Leben und KarriereFür seinen ersten Film The Prime Time (1960) war er lediglich als Produzent tätig. Daraufhin übernahm er die Regie in einigen Filmen des damals sehr lukrativen „Nudisten-Camp-Genre“ für den Produzenten David F. Friedman. Für den ersten dieser Filme, Living Venus (1961), schrieb Hugh Hefner das Drehbuch. Als immer mehr Filmemacher, z. B. Doris Wishman, Nudistenfilme drehten, suchten sich Lewis und Friedmann ein neues Genre, in dem mit geringen Produktionskosten große Gewinne zu machen wären. Inspiriert wurde Lewis von einem Film, in dem ein Mann mit einem Maschinengewehr erschossen wird und an dessen Leiche man keine Einschüsse und kein Blut sah. 1963 wurde Blood Feast gedreht, der erste Film mit expliziten Splatterszenen in der Filmgeschichte. Schnell folgten Two Thousand Maniacs! (1964) und Color Me Blood Red (1965). Mit letzterem endete die Zusammenarbeit mit Friedmann, Lewis produzierte die weiteren Filme selbst. Sein verschollener Film Linda and Abilene (1969) wurde im Frühsommer 1969 auf der Spahn Movie Ranch gedreht, die damals von Charles Manson und seiner Sippe bewohnt wurde. Die Szenen expliziter Gewalt steigerten sich von Film zu Film bis hin zu Wizard of Gore (1970). Bekannt wurden seine Trailer, vor denen alle schwangeren oder herzkranken Zuschauer gewarnt werden, das Kino zu verlassen, bevor der Trailer beginnt. Während der Trailer spricht oft eine Stimme beruhigend auf die Zuschauer ein: “Remember! It’s just a movie.” Mitte der 1970er-Jahre zog sich Lewis aus dem Filmgeschäft zurück und startete eine zweite Karriere in der Werbeindustrie. Einige seiner Bücher über Effekte in der Werbung gelten mittlerweile als Standardwerke und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. 2002 kehrte er auf den Regiestuhl zurück und drehte Blood Feast 2: All U Can Eat. Frank Henenlotter veröffentlichte 2010 mit Herschell Gordon Lewis: The Godfather of Gore eine Dokumentation über ihn. Trivia
Filmografie (Auswahl)
WeblinksEinzelnachweise
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