Dieser Artikel beschäftigt sich mit einem Begriff aus der griechischen und römischen Mythologie, zu anderen Bedeutungen des Wortes „Heros“ siehe Heros (Begriffsklärung).
Als Erweiterung des privaten Ahnenkultes spielt der Heroenkult eine wichtige Rolle für Staatswesen, Städte, Gemeinden und Heiligtümer. Die Berufung auf sagenhafte und halbgöttliche Gründergestalten stellte eine zusätzliche Legitimierung und Bindung dar und verbürgte göttlichen Schutz. Die Reliquien der Heroen genossen besondere Verehrung und wurden in einem eigenen Heiligtum verehrt, dem Heroon, meist bestehend aus dem Grab, einem Altar und einem Hain. An festgeschriebenen Festtagen wurden die vorgeschriebenen Opfer und Gebete dargebracht.
Gunnel Ekroth: The sacrificial rituals of Greek hero-cults in the Archaic to the early Hellenistic periods (= Kernos. Supplement Bd. 12). Centre International d’Étude de la Religion Grecque Antique, Liège 2002 (zugl. Dissertation, Universität Stockholm 1999).
Lewis Richard Farnell: Greek hero cults and ideas of immortality. Ares Publ., Chicago, Ill. 1995, ISBN 0-89005-023-6 (Nachdr. d. Ausg. Oxford 1921).
Karl Kerényi: Die Heroen-Geschichten (Die Mythologie der Griechen; Bd. 2). 21. Aufl. Dtv, München 2004, ISBN 3-423-30031-0 (früherer Titel Die Heroen der Griechen).