Hermann CrednerKarl Hermann Georg Credner (* 1. Oktober 1841 in Gotha; † 21. Juli 1913 in Leipzig) war ein deutscher Geowissenschaftler im Königreich Sachsen. LebenCredner war der älteste der vier Söhne des Regierungsassessors und späteren Bergrats Heinrich Credner und dessen Frau Anna geb. Vey. Nach dem Abitur studierte er Bergbaukunde an der Bergakademie Clausthal, dann Mineralogie, Geologie und Paläontologie an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität (Universität Breslau). 1863 wurde er wie Eugen Hahn und Hermann Maas im Corps Silesia Breslau recipiert.[1] Schließlich wechselte er an die Georg-August-Universität Göttingen. 1864 wurde er in Göttingen mit der Schrift Die Pteroceras-Schichten (Aporrhais-Schichten) der Umgebung von Hannover zum Dr. phil. promoviert.[2] 1865 ging er zu Studienzwecken in die Vereinigten Staaten. Hier verdiente Credner seinen Lebensunterhalt als Gutachter beim Gleisbau und für Goldminen. Nachdem er im September 1868 aus Amerika zurückgekehrt war, fertigte er seine Habilitationsschrift an und wurde 1869 unter Carl Friedrich Naumann Privatdozent für Geognosie und Paläontologie an der Universität Leipzig. 1870 wurde er zum außerordentlichen Professor für Geologie und Paläontologie ernannt. Noch im gleichen Jahr nahm Credner als Abteilungsführer im Sanitätskorps am Deutsch-Französischen Krieg teil. Nach Kriegsende setzte er seine akademische Karriere an der Universität Leipzig fort. 1877 folgte die Ernennung zum ordentlichen Honorarprofessor. 1895 übernahm Credner den neu geschaffenen Lehrstuhl für Geologie und Paläontologie der Philosophischen Fakultät. 1872 wurde Hermann Credner mit dem Aufbau der Geologischen Landesuntersuchung des Königreiches Sachsen betraut, die er als ihr Gründungsdirektor bis 1912 leitete.[3] Die Aufgabe umfasste die genaue geologische Kartierung des Königreichs Sachsen in 127 Kartenblättern im Maßstab 1:25.000. Diese wurde unter Credners Leitung bis 1895 nahezu abgeschlossen. Es wurden 123 Karten erstellt (die restlichen Karten umfassten die Grenzbereiche Sachsens zu Preußen und wurden später erarbeitet). Damit lag erstmals eine umfassende geologische Spezialkarte Sachsens vor. Ab 1875 widmete sich Credner zudem der Erdbebenbeobachtung in Sachsen. Ihm ist es zu verdanken, dass mit Unterstützung der sächsischen Regierung 1902 eine Erdbebenwarte in Leipzig eröffnet wurde.
FamilieCredner hatte sich am 1. Oktober 1872 in Halle (Saale) mit Amalie Cäcilie Marie Riebeck (* 10. Dezember 1854 in Halle (Saale); † 22. September 1931 in Dissen/Oberbayern), der Tochter des Kommerzienrats in Halle Karl Adolf Riebeck und dessen Frau Marie (geb. Renke), verheiratet. Aus der Ehe stammen mehrere Kinder, von diesen kennt man:
Credners Urne wurde gemeinsam mit der seiner Gattin in einer Wandstelle der IX. Abteilung des Neuen Johannisfriedhofs beigesetzt. Der Grabstein befindet sich heute im Lapidarium des Alten Johannisfriedhofs. TriviaSein Vermögen wurde 1912 mit 8 Millionen Mark angegeben.[4] Ehrungen
Ihm zu Ehren wurden mehrere geographische Objekte benannt:[5]
1892 bis 1894 wurde für Credner die sogenannte Herfurthsche Villa gebaut, die zu einem geistigen und kulturellen Zentrum Leipzigs wurde. Schriften
Literatur
WeblinksCommons: Hermann Credner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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