Hermann Breucker

Hermann Breucker (* 1911 in Waltrop; † 1974 ebenda) war ein deutscher Grafiker und Bildhauer.

Die Trauernde, Marl

Leben

Hermann Breucker machte nach der Volksschule eine Ausbildung als Drucker und Setzer in der Waltroper Druckerei Funke. Die Bochumer Kunstsammler-Familie Gröppel erkannte und förderte seine künstlerische Begabung. Er unterlag einem Ausstellungsverbot als entarteter Künstler.[1] Senie Erfahrungen in sechs Jahren als Soldat an der Ostfront und in sowjetischer Kriegsgefangenschaft hinterließen Spuren in seinem künstlerischen Schaffen.

Breucker war Mitbegründer der Gruppe Junger Westen.[2] Zudem gehörte er mit Ignatius Geitel, Hans Kaiser und Hans-Jürgen Schlieker zur Bochumer Künstlergruppe Hellweg, die 1952 gegründet worden war.[3]

Hermann Breucker wohnte zeitlebens – von Krieg und Gefangenschaft abgesehen – in seiner Heimatstadt Waltrop.[4]

Rezeption

Georg Elben meint, dass seine Skulpturen gerade durch „die Formabstraktion und den stringenten Detailverzicht“ ihre subtile Präsenz erhalten, die sich ebenfalls in kleinplastischen Werken und seinen von Liniensilhouetten geprägten, geradezu „diaphanen“ Drahtreliefs fortführt.[1] Nicht nur in der meditativen, reduzierten Formensprache, sondern auch thematisch sei bei Hermann Breucker, der auch als Graphiker tätig war, eine Nähe zum Werk von Ernst Barlach und Käthe Kollwitz erkennbar.[5] Reinhardt Hootz beschreibt Breuckers Skulptur Die Trauernde als „vollkommende Übereinstimmung von Bedeutung und Form“.[6]

Werke

Ausstellungen

  • Gruppenausstellung junger westen, Vestisches Museum, Recklinghausen, 4. September bis 3. Oktober 1948.[12]
  • Museum am Ostwall, Dortmund, (mit Harry Fränkel), 1953.
  • Waltroper Einsichten. Ausstellung im Waltroper Kulturforum Kapelle 2009/2010.[9]
  • Castrop-Rauxel gezeichnet. Ausstellung im Evangelischen Krankenhaus Castrop-Rauxel 2011.[13]
  • Hermann Breucker zum 50. Todestag. Ausstellung im Heimatmuseum Waltrop, 7. April 2024 bis 3. November 2024.

Literatur

in der Reihenfolge des Erscheinens

Einzelnachweise

  1. a b Irene Horn: Hermann Breucker: In: 50 Skulpturen in Marl. Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, Marl 2015, S. 13 (online, abgerufen am 18. Januar 2025).
  2. Art. Breucker, Hermann. In: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts, Band 1: A – D. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S. 311.
  3. Hans H. Hanke: Das Kaufhaus Kortum und die Kunst. Ignatius Geitels Cafeteria-Fenster von 1954. In: Bochumer Zeitpunkte. Beiträge zur Stadtgeschichte, Heimatkunde und Denkmalpflege, Nr. 7, Juli 2000, S. 10–13, hier S. 11.
  4. a b Friedrich Böhmer: Das Jahr hindurch in Drahtplastiken Hermann Breuckers. In: Vestischer Kalender, Jg. 28 (1956), S. 26.
  5. Die Trauernde, o. J. skulpturenmarl.de
  6. Reinhardt Hootz: Deutsche Kunstdenkmäler, Band 4: Westfalen, 2., neubearbeitete Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1972, S. 393.
  7. Hl. Barbara (1953) artibeau.de
  8. Hermann Breucker, Die Trauernde, 1955 kulturraum.nrw, abgerufen am 18. Januar 2025.
  9. a b Petra Pospiech: Einsichten in das Schaffen von Hermann Breucker. In: WAZ, Ausgabe Vest Recklinghausen, 30. November 2009.
  10. Vestischer Kalender, Jg. 28 (1956), S. 6.
  11. Ludwig Schreiner: Architektur des 19. und 20. Jahrhunderts. In: Wilhelm Kohl (Hg.): Westfälische Geschichte, Bd. 2: Das 19. und 20. Jahrhundert. Politik und Kultur. Schwann, Düsseldorf 1983, ISBN 3-590-34212-9, S. 431–488, hier S. 485.
  12. Martin Papenbrock: „Entartete Kunst“, Exilkunst, Widerstandskunst in westdeutschen Ausstellungen nach 1945. Eine kommentierte Bibliographie. VDG, Weimar 1996, ISBN 3-932124-09-X, S. 365.
  13. Gezeichnete Ansichten dieser Stadt im EvK. In: WAZ, Ausgabe Castrop-Rauxel, 5. September 2011.