Herbert von DenfferHerbert Julius von Denffer (* 24. Juni 1907 in Narva; † 1988) entstammte dem alten kurländischen Adelsgeschlecht derer von Denffer. Er war ein deutsch-baltischer Versicherungsmathematiker und leitete im Zweiten Weltkrieg eine Gruppe von Kryptoanalytikern im Oberkommando des Heeres (OKH). LebenIm Jahr 1935 wurde er bei Adolf Hammerstein an der Humboldt-Universität zu Berlin mit seiner Dissertation „Über die Bernsteinsche Theorie der partiellen Differentialgleichungen zweiter Ordnung vom elliptischen Typus“ zum Doktor der Philosophie (Dr. phil.) promoviert.[1] Der Korreferent war Ludwig Bieberbach. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als Kryptoanalytiker in der Inspektion 7 Gruppe VI (OKH/In 7/VI), also der Dechiffriergruppe im OKH, mit Sitz am Matthäikirchplatz, unweit des Bendlerblocks, in Berlin.[2] Zunächst im Rang eines Wachtmeisters (Feldwebel), wurde er mit Wirkung vom 1. März 1943 zum Leutnant befördert. Ab dem 13. April 1943 leitete er das innerhalb von OKH/In 7/VI neu gegründete Referat F (Forschung). Sein Stellvertreter dort wurde Uffz. Willi Rinow. Seine Gruppe befasste sich sowohl mit der Überprüfung der Sicherheit der eigenen Verschlüsselungsverfahren, insbesondere der Rotor-Chiffriermaschine Enigma, gegen unbefugte Entzifferung (defensive Kryptologie) als auch mit der Informationsgewinnung und nach Möglichkeit dem Bruch verschlüsselter fremder Nachrichten und Verfahren (offensive Kryptologie).[3] Dazu gehörte die Maschine B-211, eine weiterentwickelte B-21 des Schweden Boris Hagelin. Nach dem Krieg war er in leitender Funktion bei der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft tätig. Schriften
Weblinks
Einzelnachweise
|