Herbert Wagner (Politiker)Herbert Wagner (* 21. September 1948 in Neustrelitz) ist ein ehemaliger deutscher Politiker (CDU). Er war von Mai 1990 bis 2001 Oberbürgermeister von Dresden. LebenNach dem Schulbesuch absolvierte Wagner zunächst eine Lehre als Heizungsinstallateur. Danach folgte ein Studium als Elektronikingenieur an der TU Dresden, das er 1973 erfolgreich abschloss. Von 1973 bis 1990 war Wagner dann als Entwicklungsingenieur in Dresden tätig. Er promovierte 1985 an der Ingenieurhochschule Dresden zum Dr.-Ing.[1] Politisch aktiv wurde Wagner erst während der friedlichen Revolution in der DDR. Er wurde im Oktober 1989 Mitglied der Gruppe der 20, die den Dialog mit der Dresdner SED-Führung unter dem damaligen Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer führte.[2] Als Vertreter der katholischen Laienbewegung kam er am 10. Oktober 1989 nach dem ersten Dialog mit der Staatsmacht als Nachrücker für den katholischen Kaplan Frank Richter, der sich aufgrund des politischen Betätigungsverbots für katholische Geistliche nach einem Tag aus der Gruppe zurückzog. Ab November 1989 war Wagner damit Mitorganisator der Montagsdemonstrationen in Dresden. Ab 1990 war er kommunalpolitisch in Dresden aktiv, zunächst als Fraktionsvorsitzender der Basisdemokratischen Fraktion in der Dresdner Stadtverordnetenversammlung. Ebenfalls 1990 trat Herbert Wagner in die CDU ein. Nach den ersten freien Kommunalwahlen in der DDR im Mai 1990 wurde er, damals noch von der Stadtverordnetenversammlung gewählt, Oberbürgermeister von Dresden. Bei den ersten OB-Direktwahlen 1994 konnte er seinen Posten erfolgreich behaupten. Während seiner Zeit als OB war Wagner auch Präsident des Sächsischen Städte- und Gemeindetags sowie Stellvertreter des Präsidenten des Deutschen Städtetags. 2001 unterlag er allerdings seinem Herausforderer Ingolf Roßberg (FDP), der von der überparteilichen Initiative OB für Dresden unterstützt wurde. Nach der Wahlniederlage war Wagner bis zum Sommer 2008 Geschäftsführer der KDN Kommunale DatenNetz GmbH Dresden.[3] Ehrenamtlich engagierte er sich seitdem in der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden als Vorsitzender des Vorstands[4] bis Juni 2020[5] und ist im Beirat der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft.[6] Wagner ist verheiratet und hat drei Kinder. EhrungenAm 26. Mai 1999 wurde ihm von Landtagspräsident Erich Iltgen die Sächsische Verfassungsmedaille verliehen. Am 13. Oktober 2009 erhielt er anlässlich der „20 Jahre Friedliche Revolution“ den Sächsischen Verdienstorden.[7] Am 7. November 2014 erhielt er den Preis der Deutschen Gesellschaft e. V. für Verdienste um die deutsche und europäische Verständigung.[8] – Im Jahre 2000 wurde er in der Tageszeitung „Dresdner Neueste Nachrichten“ zu einem der „100 Dresdner des 20. Jahrhunderts“ gewählt.[9] Seit dem 16. Juni 2021 ist Wagner Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande. Ministerpräsident Michael Kretschmer würdigte ihn in diesem Rahmen als Revolutionär, der aus der Geschichte für die Zukunft gelernt habe.[10] Publikationen
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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