Nach dem Abitur 1961 am St. Matthias-Gymnasium in Gerolstein leistete Schui zunächst den Wehrdienst ab und begann 1962 ein Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln, welches er 1968 als Diplom-Volkswirt beendete. Anschließend war er Forschungsassistent an der Universität Konstanz und verbrachte 1970 Studienaufenthalte in Clermont-Ferrand und Paris sowie 1971 und 1972 in Rochester. 1972 erfolgte seine Promotion zum Dr. rer. pol. an der Universität Konstanz mit der Arbeit Geld- und Kreditpolitik in einer planifizierten Wirtschaft – das französische Beispiel.
Schui war verheiratet und hatte ein Kind. Seine Ehefrau Ute Schui-Eberhart (1941–2021) war Ehrenbürgerin von Buchholz in der Nordheide.[2][3] Das Ehepaar ruht auf dem dortigen Alten Friedhof.
Politik
Schui war lange Jahre Mitglied der SPD. 2004 zählte er zu den Mitbegründern der ASG, aus der später die WASG hervorging. Nach dem Zusammenschluss der WASG mit der PDS wurde er 2007 Mitglied der Partei Die Linke.[4]
Am 1. November 2010 schied er aus dem Bundestag aus. Für ihn folgte Johanna Voß (Die Linke).
Gedenken
Der Fachbereich Sozialökonomie an der Universität Hamburg organisierte vom 24. bis 26. November 2017 ein Symposium in Erinnerung an Herbert Schui.[5]
Veröffentlichungen
Person(en)Geld- und Kreditpolitik in einer planifizierten Wirtschaft: Das französische Beispiel (= Untersuchungen über das Spar-, Giro- und Kreditwesen, Abteilung A: Wirtschaftswissenschaften Band 88). Duncker und Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-03860-6 (Dissertation Universität Konstanz, Fachbereich Wirtschaftswissenscht und Statistik, 1973, 195 Seiten).
mit Jörg Huffschmid: Gesellschaft im Konkurs? – Handbuch zur Wirtschaftskrise 1973–1976 in der BRD, Pahl-Rugenstein Verlag, Köln 1976, ISBN 978-3-7609-0234-0.
Wirtschaftspolitik in der Krise: Ursachen der Stagnation, Unternehmerstrategien, Alternativen (= Distelhefte, Heft Nr. 4). Distel, Heilbronn 1983, ISBN 3-923208-03-0.
Die Schuldenfalle: Schuldenkrise und Dritte-Welt-Politik der USA. Pahl-Rugenstein, Köln 1988.
Ökonomische Grundprobleme des entwickelten Kapitalismus. Distel-Verlag, Heilbronn 1991.
Die ökonomische Vereinigung Deutschlands: Bilanz und Perspektiven. Distel-Verlag, Heilbronn 1991.
Wollt ihr den totalen Markt? Der Neoliberalismus und die extreme Rechte. Knaur, München 1997.
Mit Eckart Spoo (Hrsg.): Geld ist genug da: Reichtum in Deutschland. Distel, Heilbronn 2000.
Mit Werner Goldschmidt (Hrsg.): Neoliberalismus – Hegemonie ohne Perspektive: Beiträge zum sechzigsten Geburtstag von Herbert Schui. Distel-Verlag, Heilbronn 2000.
In Erinnerung an Herbert Schui – Artikel in der Hamburg Debatte (2011 bis 2016), Redaktion der Hamburg Debatte, Hamburg Dezember 2016 (Online)
Artur Brückmann, Justus Henze, Paula Herrschel, Franziska Hildebrandt, Sinah Mielich, Florian Muhl, Norman Paech, Till Petersen (Hrsg.): Perspektiven jenseits der neoliberalen Hegemonie – Zur Erinnerung an Herbert Schui, Köln 2020, ISBN 978-3-89438-735-8
↑Klaus Ernst: „Du sollst dich nie vor einem lebenden Menschen bücken“. Ein Nachruf auf den Ökonomen und LINKE-Mitgründer Herbert Schui.Neues Deutschland, 17. August 2016, S. 17.