Henry De Vere Stacpoole wurde als Sohn einer Kanadierin und eines Geistlichen, der einer Kirche vorstand, geboren. Er studierte am Malvern College und machte 1891 seinen Abschluss in Medizin am St. George’s and St. Mary’s Hospital in London. Anschließend nahm er eine Stelle als Schiffsarzt bei der Royal Navy an und reiste in den Südpazifik. Bereits früh interessierte er sich für Literatur. Nachdem er sich in den 1890er Jahren mit dem angloamerikanischen Schriftsteller John Oliver Hobbes befreundet hatte, wurde er Mitglied im Literaturkreis Yellow Book. Er begann mit dem Schreiben. Seine beiden ersten Romane waren nicht von Erfolg gekrönt, weswegen er 1904 den Royal Literary Fund um finanzielle Hilfe bat. Da er an Ischialgie und Depressionen leide – so brachte Henry De Vere Stacpoole vor – fände er keine Arbeit mehr. Genauer – von seinem Einkommen von £150, welches er durch das Schreiben verdiene, könne er nicht leben.[1]
Seine beiden nächsten Romane The Crimson Azaleas (1907) und The Blue Lagoon (1908) wurden Bestseller, die seine finanziellen Probleme lösten. Er zog nach Chelmsford, Essex und später nach Bonchurch, Isle of Wight. Dort schrieb er weitere Romane, darunter Historienromane, eine Biografie über den bedeutenden französischen Dichter François Villon und mit Men and Mice, 1863-1942 (1942) und More Men and Mice (1945) zwei Autobiografien. Seine Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt, darunter ins Niederländische, Schwedische, Französische, Italienische und auch ins Deutsche.[1]
1920 wurden mit Garryowen, basierend auf seinem 1909 erschienenen Roman Garryowen: The Romance of a Race-Horse, und The Man Who Lost Himself, basierend auf seinem 1918 erschienenen Roman The Man Who Lost Himself, die ersten beiden Werke verfilmt.
Die blaue Lagune, sein bekanntester Roman, wurde fünfmal verfilmt:
E. A. Malone, "H. de Vere Stacpoole," Dictionary of Literary Biography, Volume 153: Late-Victorian and Edwardian British Novelists, First Series, edited by G. M. Johnson, Detroit: Gale, 1995, Seite 278–287.
R. F. Hardin, "The Man Who Wrote The Blue Lagoon: Stacpoole's Pastoral Center," English Literature in Transition (1880-1920), vol. 39, no. 2, 1996, Seite 205–20.
C. Deméocq, "Henry de Vere Stacpoole aux Kerguelen," Carnets de l'Exotisme, vol. 17–18, 1996, Seite 151–52.