Helga Paetzold wurde am 10. Februar 1933 in Friedeberg geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste sie mit 13 Jahren zusammen mit ihren Eltern Hildegard und Herbert Paetzold flüchten, da Schlesien polnisches Gebiet wurde. Von 1948 bis 1952 besuchte sie die Staatliche Handels-u. Gewerbeschule Rheydt, Abteilung Kunsthandarbeit. Ihr Gesellenstück 1952 war eine gestickte Landkarte von Schlesien, 120 × 160 cm. Sie zeigt die Gegend, in der sie aufgewachsen war. Paetzold gewann damit den Preis Landessiegerin Handsticker Handwerkskammer Nordrhein-Westfalen. Dies öffnete ihr den Weg zu einem Studium an der Werkkunstschule Düsseldorf (Abteilung Textil, Webkunst), die sie von 1952 bis 1954 besuchte.
Von 1954 bis 1955 studierte sie an der Jan van Eyck Academie Maastricht, Abteilung Gobelin.
1955 heiratete sie den Ingenieur Johannes Hubertus Ottenheym. Er war Chef der Organischen Abteilung bei DSM in Geleen (Niederlande), einem großen Chemischen Betrieb. Sie zogen nach Sittard (Niederlande). Sie bekamen vier Söhne und eine Tochter. 1978 wurde Helga Paetzold schwer krank, erholte sich später aber wieder. 1979 wollte sie die Scheidung.
Von 1979 bis 1980 lebte sie mit ihren zwei jüngsten Kindern in Maastricht, ab 1980 in der Begijnenhofstraat 7 in Sittard. Dieses Haus taufte sie Weefatelier Helga (Webatelier Helga). Erst in den letzten zehn Jahren ihres Lebens verarbeitete sie in ihren Teppichen die schrecklichen Geschehnisse der Flucht. Helga Paetzold wurde bekannt durch ihre beeindruckenden Wandteppiche in monumentaler Größe. Sie webte mehr als 85 solch große Teppiche, gerechnet ab 100 cm Breite. Sie gab mehr als 70 Ausstellungen im In- und Ausland und genoss internationale Bekanntheit.
Im August 1990 besuchte Königin Beatrix das Atelier von Helga Paetzold. Die Königin, die moderne Kunst sehr liebt, und die Künstlerin sprachen lange Zeit miteinander. Helga Paetzold hat diesen Besuch als eine würdige Anerkennung ihrer Arbeit empfunden.
Am 21. Dezember 1990 ist Helga Paetzold nach kurzer Krankheit in ihrem Haus in der Begijnenhofstraat gestorben. Ihre Urne wurde in Leuscheid (Windeck) im Deutschen Westerwald beim Grab ihrer Eltern beigesetzt.
In den letzten Tagen ihres Lebens hat Helga Paetzold die Stiftung Stichting Collectie Helga Paetzold gegründet, die ihr künstlerisches Erbe verwalten und weiteren Kreisen bekannt machen soll, um es so lebendig zu halten.
Liste der Webteppiche
Teppiche, kleiner als 100 × 100 cm, sind nicht in dieser Liste aufgenommen.
1956
Puppen
64×101 cm
Figuren
85×123 cm
1960
Puppentheater
240×100 cm
Drachen
120×160 cm
1961
Riese
152×280 cm
Feuer
148×264 cm
Erde
240×120 cm
1962
Feuerbaum
160×320 cm
Licht
236×128 cm
1963
Leben
400×160 cm
Energie
160×160 cm
Baum
280×150 cm
1964
Der Wunderteppich
76×318 cm
1965
Maja
500×150 cm
Kinderteppich
74×171 cm
Marc
320×160 cm
1966
Kreuzfogel
300×160 cm
Rote Maja
150×140 cm
1967
Frühling
300×150 cm
Ikone
220×160 cm
1969
Kinderkreuzzug
885×44 cm
1970
Märchen
144×137 cm
Hair
160×200 cm
der Vorhang geht auf
150×180 cm
1971
Kreuzblume
100×250 cm
Der Große Weg
320×260 cm
Märchen
160×120 cm
1973
Maroc
200×160 cm
1974
Baum
200×380 cm
1975
Nachtschönen
180×120 cm
Nachtblume
160×230 cm
Koen
205×156 cm
1976
März
200×160 cm
Mai
160×130 cm
1977
Antibes
200×160 cm
Erwachen
300×160 cm
1978
Feuervogel I
200×300 cm
Feuervogel II
200×300 cm
Feuervogel III
200×300 cm
Weinfeuer
155×230 cm
Flamme
135×270 cm
Fliegend
135×158 cm
Wasserleben
222×155 cm
Erwachen
155×120 cm
Helga
156×278 cm
Frühling
240×160 cm
1979
Feuervogel
200×300 cm
Weinfeuer
135×160 cm
Feuerblumen
235×160 cm
Urbaum
240×160 cm
Sonnenaufgang
230×160 cm
La Provence
135×160 cm
1980
Lichtbäume
160×240 cm
Juli 1980
88×197
1981
Drei Vögel
160×90
Garten
370×162
Felsenblumen
162×125 cm
1982
Wasser-Sonne-Wind
120×240 cm
'Und ich werde singen'
160×65
Begrabene Blume
86×160 cm
Pena Negra
430×190 cm
1983
Und in der nacht
330×200 cm
Tränen
155×155 cm
Flamme
160×120 cm
Totentanz
155×85 cm
Unterirdisch
90×203
Wassermann
90×170 cm
1984
Wunderblumen
240×150 cm
Feuerblumen
160×120 cm
Blitzstrahlen
320×180 cm
Weisse Flamme
78×200 cm
1985
Aber dieses Blut steigt
205×336
Aber dieses Blut steigt (2)
185×90 cm
Luftteppich
190×348 cm
Licht-Dunkel
480×100 cm
1986
Herz schwer gequetscht
100×196 cm
Herzblut I
235×190 cm
1987
Herzblut II
330×190 cm
Herzblut III
265×190 cm
1989
Grabbäume
350×190 cm
1990
Der Engel
328×190 cm
Ausstellungen
1961
Eindhoven
de Krabbendans
1962
Amsterdam
Galerie De drie Hendricken
1963
Nijmegen
Waag
Hengelo
Hengelose kunstzaal
Schinnen
Kasteel Terborg
1965
Den Haag
Kunstzaal Nouvelles Images
Rotterdam
Expositiezaal Lijnbaan
Brunssum
De Galerij
Krefeld (D)
Werkkunstschule
1966
Sittard
Krtitzraedthuis
Amsterdam
Heineken Galerij
1968
Brugge (B)
Huidevettershuis
Wijnandsrade
Kasteel Wijnandsrade
1974
Amsterdam
Galerie Facet
1975
Brussel (B)
Kunstgalerij La Rose Traversée
1976
Sittard
Kritzraedthuis
1977
Amsterdam
Amro Galerij
1978
Cannes (Fr)
Art Galery Mont Fleury
1979
Venlo
Cultureel Centrum
1981
Roermond
Galerie Luifel
1983
Sittard
Kritzraedthuis
1984
Maastricht
Galerij J. van Reyn
1985
Roermond
Oranjerie
1991
Spijkenisse
Galerie 't oude Raadhuys
1993
Sittard
kritzraedthuis
2002
Hasselt (B)
Cultureel Centrum
2012
Sittard
Het Domein
Gruppenausstellungen
1963
Delft
Het Prinsenhof
1964
Hoensbroek
Kasteel Hoensbroek
Hilversum
Jublieum Genootschap van Samenwerkende Ambachtskunstenaars