Zwischen 1911 und 1913 übersiedelte sie nach Wien, nahm dort an zahlreichen Ausstellungen teil und wohnte bis zu ihrem Tod in dieser Stadt.[1]
1918 wurde sie Mitglied der Künstlergruppe Freie Bewegung (ab 1919). Zudem war sie Mitglied der Gruppe Wiener Frauenkunst. 1928 erhielt sie als einzige Frau den Österreichischen Staatspreis für das Bild Tobias und der Engel. „Ihre Bilder zeigen vielfach Frauengruppen oder Frauenpaare und stellen eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema Weiblichkeit dar.“ (Geheimsache Leben, 2005)
Ab 1904 bis 1938 sind Ausstellungen in München, Berlin, Dresden, Leipzig (BUGRA 1914[2]) und Hamburg[3] dokumentiert; sie war auch Mitglied des Deutschen Künstlerbundes.[4] In Frankreich pflegte sie engen Kontakt zu den Fauves und stellte u. a. mehrfach im Pariser Salon des Indépendants aus.[5] In Wien war sie an Ausstellungen der Wiener Secession, des Hagenbundes, des Künstlerhauses und an der Wiener Kunstschau beteiligt. In den letzten Jahren vor dem Tod erfolgte eine „Wiederentdeckung“ dieser fast vergessenen Frau in der Kunst.
Oskar Laske verewigte sie als einzige Künstlerin in seinem Monumentalgemälde „Das Narrenschiff“ (zu sehen im Belvedere, Wien). 1957 starb Helene Funke verarmt in ihrer Wiener Wohnung und wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gr. 24, Reihe 91, Nr. 5) beigesetzt.[6][7]
Im September 2007 wurden im Rahmen einer Retrospektive ihres Schaffens 123 Werke im Lentos Kunstmuseum Linz gezeigt.[8]
Werke
Akt am Ofen, Paris ca. 1908–1910
Eglise en Bretagne 1913
Träume (Die Träumenden), 1913
Drei Frauen (ursprünglich Drei Mädchen), 1915
Musikexpression 1920–22
Wasserfall 1922
Mädchen mit Puppe 1925
Literatur
Funke, Helene. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S.179 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Ursula Hieke, Gabriela Nagler: Katalog der Ausstellung Kunsthandel Hieke. „Helene Funke. Wien-Paris. 1869–1957“. Wien 1998.
Peter Funke: Die Malerin Helene Funke 1869–1957. Leben und Werk, Wien, Köln, Weimar 2011, ISBN 978-3-205-78620-7.
Julie M. Johnson: The Memory Factory: The Forgotten Women Artists of Vienna 1900, West Lafayette, Indiana, 2012, ISBN 978-1-55753-613-6.
Katja Behling: Helene Funke 1869–1957. In: Dies. und Anke Manigold: Die Malweiber. Unerschrockene Künstlerinnen um 1900. Berlin, Insel 2013, ISBN 978-3-458-35925-8, S. 142–144.
Silvie Aigner, Dieter Bogner, Sabine Fellner, Gabriela Nagler u. a.: Stadt der Frauen. Künstlerinnen in Wien 1900 - 1938. Hrsg.: Stella Rollig, Sabine Fellner. Prestel, München, London, New York 2019, ISBN 978-3-7913-5865-9.
Anna Storm: Aneignung und Eigensinn. Interpikturalität in der Malerei Helene Funkes, Bielefeld 2020, ISBN 978-3-8376-5057-0.
↑Österreichischer Expressionismus. Malerei und Grafik 1905–1925, Katalog Musée d’Ixelles 18.06.–13.09.1998 und Stadtgalerie Klagenfurt 16.10.1998–10.01.1999