HeizungsreglerEin Heizungsregler ist ein Gerät zur Regelung von Heizungsanlagen mit dem Ziel, eine vorgewählte Raumtemperatur in allen versorgten Räumen konstant zu halten. Richtig eingesetzte und eingestellte Heizungsregler sorgen für einen energiesparenden Heizbetrieb. Diese Regler sind in der Lage, die Systemtemperaturen bei Warmwasserheizungen (Vorlauftemperatur, Rücklauftemperatur) abhängig vom Bedarf zu verändern. Damit wird eine Überversorgung vermieden, die Verteilungsverluste werden minimiert und die Energieeffizienz moderner Wärmeerzeuger gesteigert (Brennwertgeräte, Wärmepumpenheizungen, Solaranlagen). Darüber hinaus bieten sie zeitabhängige Eingriffsmöglichkeiten, wie Abwesenheitsbetrieb, Nachtabschaltung oder Nachtabsenkung, sie sorgen beim Erreichen der Heizgrenze für das Abschalten der Heizungsanlage. Die Energieeinsparverordnung (§ 14) verlangt in Deutschland für zentrale Heizungsanlagen (also solche Heizungsanlagen, welche die Wärmeerzeugung und Wärmeabgabe auf verschiedene Geräte aufteilen und mindestens zwei Räume mit Wärme versorgen) entweder eine raumtemperaturgeführte oder außentemperaturgeführte Regelung sowie eine Schaltuhr. RegelungsartenRaumtemperaturgeführte RegelungTechnisch bildet der Heizungsregler eine Regelkreisstruktur, bestehend aus Heizgerät, Heizkörper und dem zu beheizenden Raum. Die aktuelle Raumtemperatur entspricht der Regelgröße, die beeinflusst werden soll. Die Differenz zwischen dem Wert der Regelgröße und ihrem Sollwert, also der gewünschten Raumtemperatur, ergibt die Regeldifferenz. Aus dieser ermittelt der Heizungsregler die Vorlauftemperatur als Stellgröße für das Heizgerät. Vorteile:
Nachteile:
Reglertypen unterscheiden sich anhand der Stellgröße bzw. wie diese gefahren wird. Reglertypen
Die Stellgröße wird durch einen Temperaturfühler ermittelt. Solche einfachen Bimetallregler finden heute meist nur noch Anwendung, wenn ein häufiges Ein- und Ausschalten (Takten) keinen übermäßigen Verschleiß der Heizgeräte verursacht, z. B. bei Elektroheizungen. Eine präzisere Regelung der Raumtemperatur erreicht man durch eine Kaskadenregelung. Anstatt die Heizleistung vom Heizungsregler direkt zu regeln, wird die Regelstrecke in einfacher zu regelnde Teilstrecken unterteilt:
Auswahl eines FührungsraumsBei Verwendung heutiger raumtemperaturgeführter Heizungsregler wird die Aktivität des Heizgerätes nur von den Temperatur-Verhältnissen eines Raumes – dem sog. Führungs- oder Leitraum – einer zentral versorgten Raumgruppe abhängig gemacht. Ist die Solltemperatur dieses Raumes erreicht, schaltet das zentrale Heizgerät ab und somit auch alle anderen Heizkörper. Damit dennoch alle Räume ausreichend mit Heizleistung versorgt sind, wird als Führungsraum ein Raum gewählt, der im Allgemeinen die größte Heizleistung benötigt, auch noch nach Berücksichtigung von Fremdwärmeeinflüssen wie z. B. TV, Computer, Menschen, Tieren, Sonneneinstrahlung etc. Eine große Heizleistung benötigen etwa Räume, die mehrere (schlecht gedämmte) Außenwände haben (oder große Fensterflächen mit schlechtem Dämmwert), die an den unbeheizten Keller oder Dachraum grenzen, in denen im Winter viel gelüftet wird oder die auf eine erhöhte Temperatur gebracht werden sollen. Die Platzierung des Temperaturfühlers ist ebenfalls zu berücksichtigen. Sensoren sollten nicht an kalten Außenwänden oder in unmittelbarer Nähe von Wärmequellen sitzen. Gewöhnlich werden Heizkörper-Dimensionen passend zum beheizten Raum gewählt, sodass sich alle Räume einer zentral beheizten Raumgruppe meist ähnlich schnell aufheizen (sofern keine erheblichen Fremdwärmeeinflüsse vorhanden sind). Daher existiert in einer zentral versorgten Raumgruppe auch selten ein Raum, der stets noch länger zum Aufheizen braucht, als die anderen Räume (wenn die Heizkörperventile auf gleicher Stufe stehen). In diesem Fall kann das notwendige Leistungsgefälle künstlich hergestellt werden, indem die Leistung des Heizkörpers im Führungsraum „gebremst“ wird, sodass zur Aufheizung des Raumes mehr Zeit benötigt wird. Die Drosselung des Wasserdurchflusses der Heizkörper im Führungsraum geschieht vorzugsweise über einstellbare Rücklaufverschraubungen oder voreinstellbare Thermostatventile. Idealerweise werden Thermostatventile in diesem Raum ganz geöffnet, damit es nicht zu Rückkopplungseffekten kommt. In den anderen Räumen kann die gewünschte Temperatur dann mit den üblichen Thermostatventilen eingestellt werden. Ein Vorteil bei der künstlichen Herstellung des Führungsraumes ist, dass meist aus mehreren Räumen eine Auswahl getroffen werden kann. So können auch Aspekte, wie ein besonders günstiger Montageort des Regelgeräts, berücksichtigt werden. Außentemperaturgeführte RegelungDie aktuell gemessene Außentemperatur eignet sich ebenfalls als Führungsgröße für die Heizungsregelung. Bei der witterungsgeführten Regelung wird aus dem Messwert für die Außentemperatur mit Hilfe einer so genannten Heizkurve die passende Vorlauftemperatur ermittelt. Diese wiederum dient als Sollwert für die Kesseltemperaturregelung im Heizgerät. Die Heizkurve wird definiert durch Steilheit und Parallelverschiebung und muss manuell an das jeweilige Gebäude angepasst werden. Bei der witterungsgeführten Steuerung ist zusätzlich die Verwendung von Thermostatventilen an den Heizkörpern sinnvoll, um eine konstante Raumtemperatur zu gewährleisten. Eine sorgfältige Einstellung der Heizkurve ist notwendig, um das Energieeinsparpotenzial zu nutzen. Vorteile:
Nachteile:
AußentemperaturkompensationMit dieser Maßnahme soll der Nachteil der zu schnellen Anpassung der Vorlauftemperatur verbessert werden. Besonders bei gut gedämmten Gebäuden oder bei hohen Gebäudemassen ist dies sinnvoll. RaumtemperaturaufschaltungEventuell sinnvoll für Einzelobjekte. In diesem Fall errechnet der Heizungsregler aus den Messwerten für Außen- und Raumtemperatur den Sollwert für die Vorlauftemperatur, Fremdwärmeeinflüsse werden dabei erfasst. Bei Flächenheizungen ist dies unnötig, da diese einen sogenannten Selbstregelungseffekt besitzen.
Regelung über Differenz Vorlauf-/Rücklauftemperatur der HeizungDiese Art der Regelung macht sich die Tatsache zunutze, dass bei einem erhöhten Wärmebedarf die Rücklauftemperatur bei gleichbleibender Vorlauftemperatur sinkt. Der Regler erhöht daraufhin die Vorlauftemperatur. Vorteile:
Nachteile:
Weitere Merkmale eines HeizungsreglersNachtabsenkungArten der SignalübertragungHeizungsregler sind gewöhnlich mit einer 2-Draht- (beim Thermostat) oder einer 3-Draht-Leitung mit dem Heizgerät verbunden. Für den Fall, dass eine solche Leitung nicht vorhanden ist oder eine flexiblere Aufstellung des Reglers gewünscht wird, sind Regler mit Funkübertragung auf dem Markt. Überprüfung des HeizungsreglersMit einem Temperatur-Feuchte-Datenlogger ist es sehr einfach, über längere Zeiträume das Regelverhalten von Heizungsanlagen zu überprüfen. Der Datenlogger zeichnet die Temperatur des Wohnraums auf. Wird der Datenlogger direkt auf dem Heizkörper platziert, zeichnet er den Verlauf der Vorlauftemperatur auf. Die Daten werden über USB-Schnittstelle auf den PC übertragen und von der beigefügten Software angezeigt. Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
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