Geboren als Sohn des Feinmechanikers und Kunsthandwerkers Heinrich und der Hausfrau Johanna Brinkmann, Tochter des Architekten Otto Ferdinand Saldsieder, besuchte Heinz Brinkmann nach der Grundschule Bansin ab 1963 die Maxim-Gorki-Oberschule in Heringsdorf auf der Insel Usedom. Bei der Maschinen-Traktoren-Station in Stolpe/Usedom erlernte er den Beruf eines Landmaschinenschlossers und legte 1967 das Abitur ab. Unmittelbar danach trat er ein einjähriges Kamera-Volontariat beim Deutschen Fernsehfunk in Ost-Berlin an und legte als Abschlussarbeit den Film Mein Milieu über Alt-Berliner Straßenzüge rund um den Alexanderplatz vor, die dem Neubau des Fernsehturms weichen mussten.
Von 1972 bis 1973 wirkte er als wissenschaftlich-künstlerischer Lehrassistent an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in der Fachrichtung Regie und danach bis 1976 als Dozent für Kamera. Im Jahr 1975 erhielt er das Regie-Diplom. Von 1975 bis 1983 war Heinz Brinkmann als freiberuflicher Regisseur, Autor und Kameramann u. a. für die DEFA-Wochenschau Der Augenzeuge tätig. 1976 hospitierte er bei Benno Bessons Inszenierung von Die Hamletmaschine an der Volksbühne Berlin.
Im November 1976 gehörte Heinz Brinkmann zu den Mitunterzeichnern der Petition gegen die Ausweisung Wolf Biermanns.[2]
Ab 1991 war Heinz Brinkmann als freischaffender Regisseur und Autor tätig. Er gehörte zu den Mitbegründern des Mecklenburg/Vorpommern Film e. V. und des Schweriner FilmKunstFestes in den Jahren 1990/1991. Von 1991 bis 2006 fungierte Brinkmann als Vorsitzender des Mecklenburg/Vorpommern Film e. V. In dieser Eigenschaft wirkte er als Miterbauer der Film- und Videowerkstätten im Landesfilmzentrum Schwerin und im Film- und Medienzentrum in Wismar. In den Jahren 2002 bis 2004 war Heinz Brinkmann der Projektleiter der Xenos Media Mecklenburg/Vorpommern und leistete als Dozent medienpädagogische Arbeit für Schüler, Lehrer und Sozialarbeiter.
Am 24. Juni 2018 wurde Heinz Brinkmann anlässlich seines 70. Geburtstags für sein filmisches Lebenswerk die Ehrenbürger-Würde des Ostseebads Heringsdorf verliehen.[3] Die DEFA-Stiftung präsentierte am 2. Juli 2018 im Berliner Kino arsenal eine Auswahl seines dokumentarischen Schaffens.[4]
Seine letzte Ruhestätte fand Heinz Brinkmann am 20. Mai 2019 auf dem Friedhof des Ostseebades Heringsdorf.[5]
2018–2020: Bis zur letzten Runde / Ulli Wegner – Der Film (zus. m. Heiner Sylvester, Endfertigung)
Auszeichnungen
1984: Nationalpreis der DDR für Kunst und Literatur für die Dokumentation Unser Zeichen ist die Sonne (zusammen mit Johanna Kleberg, Rolf Schnabel, Günther Seigewasser, Horst Winter, Günter Wittenbecher, Werner Wüste)
1990: Preis der Kurzfilm-Jury auf dem 1. Schweriner Filmfestival 1990 für Vorwärts und zurück
1993: 2. Preis des Kurzfilmwettbewerbs auf dem 3. Filmfestival in Schwerin 1993 für Moment musical 92
2018: Ehrenbürger des Ostseebads Heringsdorf
Zitat
„‚Komm’ in den Garten‘ hieß die von spielerischem Vergnügen wie von subversivem Humor geprägte Arbeit der Regisseure Heinz Brinkmann und Jochen Wisotzki, die im Herbst 1989 gerade zur rechten Zeit herauskam, um dem Coming out der vom System Erniedrigten und Beleidigten zu einem filmischen Signal zu verhelfen. Drei Outcasts des DDR-Sozialismus, als Journalist, als Philosoph und als Maler gescheitert, aber gerade darum sich selbst treu geblieben, zeigen in verabredeten Situationen ihre Lebenssituation vor und vermitteln damit die damalige Proteststimmung auf ganz persönliche Weise.“
– Hans-Jörg Rother: Die Überlebenden und die Toten – Ostdeutsche Dokumentarfilmer entdecken, was realsozialistisch nicht existierte: die Seele in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 21. November 1994, S. 38
„Am 15. Juli 1988 wird ‚Die Karbidfabrik‘ – ohne die inkriminierten drei Worte – staatlich zugelassen, der Progress-Film-Verleih bestellt fünfzehn Kopien, für jeden DDR-Bezirk eine. Der Film läuft auf Festivals in Neubrandenburg und Leipzig und wird in einer Sondervorführung vor Offizieren des DDR-Ministeriums für Verteidigung in Strausberg diskutiert. Die loben seine Ehrlichkeit und klagen bei dieser Gelegenheit über veraltete Militärtechnik und fehlende Investitionen. Ab Anfang 1989 soll ‚Die Karbidfabrik‘ offiziell im Kino zu sehen sein. Doch plötzlich tritt noch einmal der Generaldirektor von Buna auf den Plan, nunmehr mit eiskalten Füßen. Vor einer Aufführung im fast leeren Kulturhaus in Schkopau hat er seine Untergebenen instruiert, sich entschieden gegen den Film zu wehren. Ihn selbst stört jetzt fast alles, besonders aber der Satz aus dem Munde eines Arbeiters: ‚Wir sind froh, wenn wir wieder gesund nach Hause kommen.‘ Mit so was grabe das Defa-Team ‚die Startlöcher für die Konterrevolution‘.“
– Ralf Schenk: Karbid und Rhabarbersaft in: Berliner Zeitung vom 4. April 2018, UNTERM strich / SCHNITTE, S. 21
Fachpublikation
Der Weißstorch, Ciconia c. ciconia L., auf der Insel Usedom – Beiträge zur Nahrungs- und Brutökologie, 1. Mitteilung: Ergebnisse der Storchenzählung 1962–1966, mit drei Abbildungen, Co-Autor: Axel Kramer, Beiträge zur Vogelkunde, Leipzig 1973, Heft 19, S. 17–35.