Er folgte Abel 1930 nach München, wo er an der Technischen Hochschule München als sein Assistent eingestellt wurde. Ab 1934 arbeitete Rettig als freischaffender Architekt unter anderem in München und Pasing, wo er zusammen mit Friedrich Lämmle und Heinrich Volbehr das Pasinger Rathaus, den ersten kommunalen Neubau im Großraum München, entwarf. Die Grundsteinlegung erfolgte am 19. Juli 1936, die Einweihung fand im folgenden Jahr statt.
Heinrich Rettig ging 1942 an die Technische Hochschule Dresden, wo er 1943 zum ordentlichen Professor für Werklehre, Gebäudelehre und Entwerfen von Hochbauten ernannt wurde.[1] Auch nach Kriegsende war Rettig als freischaffender Architekt tätig und übernahm 1948 die Professorenstelle für Werklehre und Baugestaltung an der Weimarer Hochschule für Bildende Kunst. Von 1949 bis 1965 wirkte Rettig als Professor für Baukonstruktionen und Entwerfen erneut an der Technischen Hochschule Dresden, wo er mit anderen Architekten zahlreiche Neubauten wie den Barkhausen-Bau oder den Willers-Bau entwarf. Neben Gerhard Hempel und Wolfgang Rauda gehörte Rettig zu den eher konservativen Professoren der Abteilung Architektur der Dresdner Hochschule, die sich gegen die staatlichen Bestrebungen der Einflussnahme auf Lehre und Forschung stellten. Im Jahr 1966 wurde dem inzwischen emeritierten Rettig die Heinrich-Tessenow-Medaille verliehen. Er starb 1974 in Dresden.
Werk
Bauten
1940–1941: Hitlerbauten an der Keplerstraße in Linz (Teil der Bachlfeldsiedlung)[2]
1950–1961: Barkhausen-Bau der Technischen Hochschule Dresden
1950–1955: Willers-Bau der Technischen Hochschule Dresden
Dorit Petschel (Bearb.): 175 Jahre TU Dresden. Band 3: Die Professoren der TU Dresden 1828–2003. Böhlau, Köln u. a. 2003, ISBN 3-412-02503-8, S. 767.
Technische Universität Dresden (Hrsg.): Gebäude und Namen. 2., überarbeitete Auflage, Technische Universität Dresden, Dresden 1997, ISBN 3-86005-176-8.
↑Nachrichtenblatt der Deutschen Wissenschaft und Technik, Organ des Reichsforschungsrates (Hrsg.): Forschungen und Fortschritte. Personalnachrichten. Ernennungen. Band19, 23/24, 1943, S.252.