Spätestens zum Wintersemester 1897/98 begann Henes ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule Stuttgart,[2] zeitweise auch an der Technischen Hochschule (Berlin-Charlottenburg).[1] Nach einem Referendariat und dem bestandenen 2. Staatsexamen wurde er um 1905 zum Regierungsbaumeister (Assessor in der öffentlichen Bauverwaltung) ernannt. Bereits nach einem Jahr gab er den Staatsdienst auf, um ein eigenes Büro in Stuttgart und bald darauf ein Zweigbüro in Ludwigshafen zu eröffnen. 1910 übernahm er als Professor eine Lehrtätigkeit für Hochbauwesen an der Baugewerksschule (heutige Hochschule für Technik) Stuttgart, die er bis zu seinem 71. Lebensjahr ausübte.[3]
Henes war verheiratet mit Ilse geb. Krais (* 1884), einer Tochter des renommierten Stuttgarter Druckereibesitzers und Verlegers Felix Krais (1853–1937) und dessen Ehefrau Annie Krais geb. Bücking.[4]
Stilistisch orientierte sich Henes bei seinen Industrie- und Verkehrsbauten am Klassizismus der Zeit um 1800, der sich durch Symmetrie und Schlichtheit auszeichnet.
Bauten und Entwürfe
1910: Villa für den Chemiker Dr. phil. Paul Krais in Tübingen, Wilhelmstraße 105[5]
1910: Rathaus, Friedhofsanlage und Industriegebäude in Frankenthal (Pfalz)[1]
1911: (Wettbewerbsentwurf), 1912–1914: Altertumsmuseum (als Ausbau der Ruine der ehemaligen Stiftskirche St. Maria Magdalena) in Frankenthal (Pfalz) (nach schweren Kriegsschäden rückgebaut auf den Zustand vor 1912)[1]
1911: Einfamilienhaus Goetheplatz 6 in Ludwigsburg
Judith Breuer, Gertrud Clostermann: Die Bauten im Stuttgarter Weißenburgpark: Zur Restaurierung von Marmorsaal und Teehaus. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg. Nachrichtenblatt des Landesdenkmalamtes 2/23 (1994), S. 46 ff, insbes. S. 51 f, 53.
↑Matrikelliste der Technischen Hochschule Stuttgart für das Wintersemester 1897/98.
↑100 Jahre Staatsbauschule (1845–1950). Stuttgart 1951, S. 28 f.; Erfülltes Architektenleben. Zum Tode von Professor Heinrich Henes. In: Stuttgarter Zeitung. 3. August 1961.
↑Krais, Felix. In: Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 1: A–K. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, DNB453960286, S. 1004 f. (mit Nennung von Ehefrau, Tochter und Schwiegersohn).
↑Internetseite der Wilhelmstraße 105 Vermögensverwaltungs-GmbH & Co. KG. abgerufen am 24. März 2017.