Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Hamacher von 1913 bis 1915 eine Lehre als Feindrahtzieher. 1915 schloss er sich dem Deutschen Metallarbeiter-Verband an.[1] Im Ersten Weltkrieg war er Soldat und wurde schwer kriegsbeschädigt. Ab 1919 arbeitete er wieder als Seiler und Drahtzieher. Er war als Vertrauensmann für den DMV tätig und Betriebsrat.[1] Mitte der 1920er Jahre studierte er neun Trimester Volks- und Betriebswirtschafts- sowie Gesellschaftslehre am Gewerkschaftsseminar in Köln.
Hamacher schloss sich nach 1918 der KPD an und beteiligte sich 1923 als Kurier am Kampf gegen die rheinischen Separatisten.[2] 1925 trat er der SPD bei, für die er auch nach 1933 illegal tätig war. Ab 1930 arbeitete er hauptamtlich als Parteisekretär für den SPD-Unterbezirk Groß-Köln. Neben seiner parteipolitischen Tätigkeit war er bis 1933 stellvertretender Vorsitzender des Arbeiter-Turn- und Sportbundes im Rheinland.[1]
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten kam Hamacher für etwa zehn Monate in Schutzhaft und wurde bis November 1933 im KZ Esterwegen interniert. Gemeinsam mit den Sozialdemokraten Franz Bott und Willi Schirrmacher baute er 1934 ein Kölner Verteilernetz für im Ausland gedruckte Schriften der Exil-SPD auf, das jedoch im Mai 1935 von der Gestapo entdeckt wurde.[3] Aufgrund seiner illegalen politischen Betätigung wurde er 1936 vor dem Volksgerichtshof wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ angeklagt.[4] Das Verfahren endete mit einem Freispruch.[4] Von 1938 bis 1945 arbeitete er bei den Fordwerken in Köln.[2] Im Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er erneut für kurze Zeit inhaftiert.[1]
Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 1: A–M. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 301.
Fritz Sänger (Hrsg.): Handbuch des Deutschen Bundestages. 4. Auflage. Klett, Stuttgart 1957, S. 228.
↑ abMartin Rüther: Deutschland im ersten Nachkriegsjahr. Berichte von Mitgliedern des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK) aus dem besetzten Deutschland 1945/46. Saur, München 1998, ISBN 3-598-11349-8, S. 584.
↑Carl Dietmar (Hrsg.): Chronik Köln. 3., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Chronik Verlag, Gütersloh & München 1997, ISBN 3-577-14445-9, S. 379, 386.
↑ abAdolf Klein: Köln im Dritten Reich. Stadtgeschichte der Jahre 1933–1945. Greven Verlag, Köln, ISBN 3-7743-0206-5, S. 140.
↑Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 16. Ausgabe. Arani-Verlag, Berlin 1970, S. 429.
↑ Evangelischer Kirchenverband Köln und Region vom 29. Januar 2010