Heilwig Jacob kam 1975 nach Hamburg und studierte zunächst von 1975 bis 1976 Kunst an der Schule für Freie Malerei und Grafik in Hamburg, anschließend von 1976 bis 1982 an der Hochschule für bildende Künste Hamburg Freie Kunst, unter anderem bei Claus Böhmler und bei der Gastdozentin Meret Oppenheim.
Werk
Heilwig Jacob beschäftigt sich mit dem Phänomen des Sehens und schafft in ihren Bildern und Objekten mehrere Sichtebenen. Dazu verwendet sie Acrylfolien, Leinwand, Spiegel und Gaze, die sie zum Teil in mehreren Lagen neben- und übereinander derart positioniert, dass der Betrachter ein neues Raumgefühl erfährt. Dabei wird die Zweidimensionalität aufgehoben und durch das Aufteilen der Bilder in Lamellen zu dreidimensionalen Objekten gestaltet. Zeichnungen erfahren im Spiegel Bewegtheit und Auflösung und verbinden sich virtuell mit dem gespiegelten aktuellen Ort und jeder Bewegung des Betrachters.[1]
Rezeption
„Obwohl die Malereien ihre Ursprungsorte im Titel tragen, formuliert Heilwig Jacob malend nicht ihre Details, sondern überträgt Raum in Fläche und überführt den flüchtigen Eindruck, den Auslöser für ihre Malerei, mit abstrahierendem Pinselstrich in eine andere zeitliche Dimension – in die Zeit ohne Anfang und Ende, in den Rhythmus unendlicher Wiederholungen, dem sich die Einzelheiten einfügen.“
– Kathrin Langenohl: Forsythien hinter dem Frappant[2]
„In Heilwig Jacobs Arbeiten ist es explizit das Sehen, welches Spannungszustände in sich erzeugt, die den Speicher als ambivalenten Ort ausmachen“
– Angela Breidbach: Speichern – Akkumulieren, 10 Positionen von 10 Künstlern und Künstlerinnen[3]
Kataloge (Auswahl)
2006: L-a-n-d-s-c-h-a-f-t, Chiffren im Sehgefüge
2006: Sehgefüge, Westwerk
2009: Forsythien hinter dem Frappant, Galerie Kunst-Nah
2013/14: Sehen in Bewegung
2013: Sichtebenen im Raum
2018: Momente im bewegten Sehen
Einzelausstellungen (Auswahl)
(K = Katalog)
2006: Sehgefüge. Westwerk Hamburg
2007: Zwischen Eiche und Holunder. Kunstpunkt Ahrensburg
2009: Forsythien hinter dem Frappant. KunstNah Hamburg (K)
2010: Da wo das eine ist, ist das andere nicht. echtzeit studio Hamburg
2010: Sichtebene Bild. Kühne Künste Hamburg
2012: Spazierengehen – Wahrnehmung mit jedem Schritt? Die Bedürfnisanstalt
2015: Malerei aus zehn Jahren. galerie!Allee Hamburg
1979 und 1983 Wandbilder in der Buch Handlung Welt. Hamburg
Quellen
dagegen – dabei. Edition Michael Kellner, Hamburg 1998, ISBN 3-933444-02-0.
Speichern – Akkumulieren. 10 Positionen von 10 Künstlern und Künstlerinnen aus 2016. hyperzineverlag, Hamburg 2017, ISBN 978-3-938218-86-0.
PaperArt in Stormarn 2002. 53 internationale Künstlerinnen. Kulturstiftung der Sparkasse Stormarn. Sautter und Lackmann, Hamburg 2002, ISBN 3-88920-042-7.