Hedwig kam am 24. September 1896 in Ischl zur Welt. Kaiserin Elisabeth besuchte ihre Tochter kurz nach der Entbindung und sandte ein informatives Telegramm nach Wien. Die Taufe fand im großen Salon der Kaiservilla statt. Ab dem 27. September 1896 berichtete die Zeitung Das Vaterland vom Befinden Marie Valeries und der kleinen Erzherzogin. Am 30. September wurde erstmals der Name Hedwig genannt. Am 2. Oktober wurde ein abschließender ärztlicher Bericht veröffentlicht.[1] Marie Valerie nannte später Hedwig in ihrem Tagebuch diejenige, die den gewissen Funken des herzoglich bayrischen Blutes in sich habe.[2]
Marie Valerie überschrieb ihrer Tochter Hedwig im Jahr 1917 das Jagdschloss Kühtai in Tirol als Hochzeitsgeschenk. Dieses bereits von Kaiser Maximilian I. für die Murmeltierjagd genutzte Haus war 1893 von Kaiser Franz Joseph als Jagdsitz zurückerworben und 1916 seiner jüngsten Tochter vermacht worden.[3] 1949 beantragte Hedwig (Gräfin) Stolberg-Stolberg, wie sie seit der Eheschließung hieß, einen ERP-Kredit zum Bau eines Schilifts neben ihrem Anwesen. Der damalige Bundesminister für Handel und Wiederaufbau, Ernst Kolb, verweigerte diesen mit der Begründung der Unrentabilität.[4] Drei Jahre später revitalisierte Hedwigs Sohn Karl das Schloss und gestaltete es zu einem Schlosshotel um, das bis 2016 von seinem Sohn Christian geführt wurde. Damit wurde die Grundlage für Kühtai als Schiort gelegt, welcher heute als höchstgelegener Schiort in Österreich gilt.
Hedwig starb 1970 mit 74 Jahren in Hall in Tirol. Sie ist in der Familiengruft auf dem Friedhof Hall beerdigt.
Erzherzogin Hedwig von Österreich-Toskana als Kind, Gemälde von György Vastagh (1898)
Erzherzoginnen Gertrud (links) und Hedwig in Kostümen (1908)
Erzherzogin Hedwig (ganz links) mit ihren Geschwistern in Kostümen für ein Festspiel, 1910
Die Erzherzoginnen Ella und Hedwig von Österreich-Toskana (1912).
Das Jagdschloss in Kühtai von 1622 (links) mit Hotel-Neubau (rechts)
Wissenswertes
Hedwigs Mutter vermerkte in ihrem Tagebuch: „Hedwig ist diejenige, die den gewissen Funken des Hauses Wittelsbach hat“.[5]
Nachkommen
Marie Elisabeth zu Stolberg-Stolberg (* 21. Mai 1919 in Innsbruck; † 9. Juni 2012 in Vanves)
Carl Franz zu Stolberg-Stolberg (* 7. Juni 1925 in Reichen; † 21. Mai 2003) ⚭ (1) Maria-Wörth; (2) Edina Winkelbauer; (3) Ute Sommerlatte
Ferdinand Maria Immaculata zu Stolberg-Stolberg (* 8. Dezember 1926 in Reichen; † 7. Juli 1998 in Wien) ⚭ Jutta Freiin von Cramm (* 1938)
Anna Regina Emanuela Maria zu Stolberg-Stolberg (* 20. Dezember 1927 in Bad Ischl; † 2. Mai 2002 in Brüssel) ⚭ Jacques Chevalier de Spirlet (1930–2016)
Magdalena Maria Mathilde zu Stolberg-Stolberg (* 19. Dezember 1930 in Hall in Tirol; † 2024) ⚭ Martin Freiherr von Kripp zu Prunberg und Krippach (1924–1990)
Marie Valerie: Das Tagebuch der Lieblingstochter von Kaiserin Elisabeth 1878–1899. Verlag: Piper; Auflage: 4 (November 2008) Hrsg. Martha Schad und Horst Schad ISBN 978-3-492-24364-3
Martha Schad: Kaiserin Elisabeth und ihre Töchter (Taschenbuch) Verlag: Piper; Auflage: 10., Aufl. (April 2006) ISBN 978-3-492-22857-2