Heckfeld hat 383 Einwohner (Stand: Januar 2024)[1] und nimmt eine Fläche von 14,70 Quadratkilometern ein. Heckfeld als kleiner Ortsteil weist damit den größten Anteil an der Gemarkungsfläche aller zwölf Stadtteile Lauda-Könighofens auf.[2] Daneben ist Heckfeld mit 325 m ü. NN auch der am höchsten gelegene Stadtteil Lauda-Königshofens.[3]
Heckfeld liegt 7 Kilometer westlich des Stadtzentrums Lauda am Ursprung des Muckbachtals.[4] Auf der Heckfelder Gemarkung entspringt der Muckbach, dessen Wasser durch ein langes Tal zum Kreuzhölzle bei Dittwar fließt, bevor er am Dittwarer Bahnhof von rechts in die Brehmbach mündet,[2] die wiederum bei Tauberbischofsheim von links in die untere Tauber mündet.
Schutzgebiete
Auf der Heckfelder Gemarkung gibt es ein Wasserschutzgebiet: Wasserschutzgebiet Dittwar/Königheim/Gissigheim/Heckfeld/Oberlauda (WSG-Nr. 128208); 5986,90 ha; seit dem 22. Juli 1994.[5] Es ist damit eines der größten Wasserschutzgebiete im Main-Tauber-Kreis.
Heckfeld verfügt nach 8 km über eine Verkehrsanbindung an die Autobahnanschlussstelle Ahorn der Bundesautobahn 81. Nach 7 km ist die Stadt Lauda erreichbar mit einem Anschluss zur B 290. In 10 km ist die Kreisstadt Tauberbischofsheim erreichbar. Über Tauberbischofsheim hat man sowohl Anschluss an die B 27 als auch an die B 290. Über die B 290 besteht bei Tauberbischofsheim eine weitere Verkehrsanbindung an die Bundesautobahn 81.
Heckfeld besteht aus einem historisch gewachsenen und dicht bebauten Ortskern und Neubaugebieten, die sich vor allem am Kirchberg zwischen den 1970er und 1990er Jahren sukzessive nach Westen ausgedehnt haben.[4] Mit dem „Kirchberg III“ verfügt Heckfeld aktuell am westlichen Ortsrand über ein Baugebiet.[12] Der alte Kern Heckfelds weist ein dörfliches Ortsbild mit landwirtschaftlicher Prägung auf, wobei nur noch ein Haupterwerbslandwirt in der Innerortslage ansässig ist. Viele Gebäude im Ortskern stammen aus dem 19. Jahrhundert. Zurückgehend auf die landwirtschaftliche Nutzung fällt eine nur geringe Anzahl privater Hausgärten auf. Jedoch besitzt Heckfeld ein größeres, ortsbildprägendes Kleingartengebiet am nördlichen Ortsrand.[4]
MELAP-PLUS-Modellort
Im Jahr 2010 bewarb sich Heckfeld für das landesweite Modellprojekt „MELAP PLUS“ – mit Erfolg: Heckfeld wurde eines der 13 MELAP-PLUS-Modellorte in Baden-Württemberg. Fördergelder gibt es seitdem vor allem für Umnutzungen und Modernisierung, aber auch für Neubauten im Altort oder einen Abriss mit nachfolgender Freiraumgestaltung.[13]
Energie
Windkraft
2001 wurden in Heckfeld zwei Windkraftanlagen errichtet mit einer gemeinsamen installierten Leistung von 2,0 Megawatt.[14]
2019 wurde vom Projektbetreiber juwi im „Windpark Heckfeld“ mit dem Bau von zwei weiteren Windkraftanlagen begonnen. Mit einer Leistung von je 3,45 Megawatt werden diese jährlich Ökostrom für mehr als 5300 Haushalte liefern.[15]
Photovoltaik
2010 wurde durch die Genossenschaft Bürgerenergie Tauberfranken der „Solarpark Heckfeld“ gegründet. Mit seinen 23.640 Solarmodulen erzielt der „Solarpark Heckfeld“ eine elektrische Leistung von 1.891 kWp.[16]
In Heckfeld gibt es ein Heimatmuseum. Dabei handelt es sich um ein ehemaliges Bauernhaus mit zwei Stockwerken und sechs Zimmern. Der Schwerpunkt liegt auf Alltagsgegenständen des früheren häuslichen Lebens.[17]
Theatergruppe
Heckfeld kann auf eine lange Theatertradition zurückblicken, denn schon in den „Nachkriegsjahren“ wurden regelmäßig Theaterabende in den örtlichen Gaststätten durchgeführt. Der FC Heckfeld griff diese Tradition später wieder auf und führte jährlich zur Weihnachtsfeier ein bis zwei kleiner Stücke auf. Viele Theaterbegeisterte fanden sich und so entstand die Theatergruppe „Frei Schnauze“ als Untergruppe des Sportvereins.
2014 feierte diese Gruppe ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum.[18] Die Aufführungen finden jedes Jahr an den ersten drei Oktoberwochenenden im Sportheim Heckfeld statt.
Bauwerke und Baudenkmäler
Pfarrkirche St. Vitus
Die katholische Pfarrkirche St. Vitus wurde 1604 in Heckfeld durch den Würzburger Fürstbischof Julius Echter erbaut. An diesem Ort wird ein Vorgängerbau angenommen, vermutlich ein kleines Kirchlein. 1894 kam es zu einer Erweiterung der Kirche. Ebenfalls 1894 erhielt die Kirche eine Veit-Orgel und 1896 den Josefsaltar. Die letzte größere Renovierung fand im Jahre 1970 statt.[3][10]
In Heckfeld gibt es mehrere Brunnenanlagen (u. a. „Rathausbrunnen“ und „Vier-Röhrenbrunnen“). Der „Vier-Röhrenbrunnen“ wird jedes Jahr zu Ostern als Osterbrunnen gestaltet.[2][3]
Dorfpavillon
Neben dem Heckfelder Rathaus befindet sich ein Dorfpavillon. Dort findet jährlich der „Landfrauentreff“ statt. Auch das „Maibaumfest“ wird hier alljährlich gefeiert.[2]
Naherholung
Heckfelder See
Der Heckfelder See wird unter anderem durch den Angelsportverein Lauda zum Zwecke des Sportfischens benutzt.[20]
Der Schüpfbachtalradweg führt vom Heckfelder See über Kupprichhausen, Lengenrieden und Oberschüpf bis Unterschüpf.
Vereine
FC Heckfeld 1952 e.V.
Gründung: 1952[23]
Zweck: Es handelt sich um einen Fußballverein. Es gibt auch eine Theater AG.[24]
Sonstiges: 2003 feierte man das 50-jährige Vereinsjubiläum.
Original Heckfelder Musikanten e.V. – Die „Goggolas“
Gründung: 1985[25]
Zweck: Es handelt sich um eine Musikkapelle.[25]
Sonstiges: Die Geschichte der Musik in Heckfeld beginnt 1920. In den 60er Jahren verschwand die Musikkapelle, bevor sie 1985 wieder neu gegründet wurde.[25]
Bürgerverein Heckfeld – eine Dorfgemeinschaft mit Zukunft e.V.
Gründung: 2013[26]
Mitglieder: 55[26]
Zweck: Planung und Organisation der 800-Jahr-Feier im Jahr 2014. Langfristig dazu beitragen, Heckfeld attraktiv und lebenswert zu gestalten.[26]
Otto Appel: Die politische Tätigkeit Ulrichs III. Herrn von Hanau 1346–1370. Ein Beitrag zur Geschichte der Herren und Grafen von Hanau = HGBll 5 (1922), S. 13.
Dommerich: Urkundliche Geschichte der allmählichen Vergrößerung der Grafschaft Hanau von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zum Aussterben des Hauses 1736. In: Mitteilungen des Hanauer Bezirksvereins für Hessische Geschichte und Landeskunde 1/2 (1860), S. 122.
Karl Schreck: Lauda – Schicksal einer ehemaligen fränkischen Oberamtsstadt. Lauda 1973.
↑LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg: Wasserschutzgebiete im Main-Tauber-Kreis. Online auf udo.lubw.baden-wuerttemberg.de. Abgerufen am 19. November 2016.
↑Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 328–336
↑ abSeelsorgeeinheit Lauda-Königshofen: Heckfeld: Die Pfarrkirche St. Vitus. Online auf www.kath-lauda-koenigshofen.de. Abgerufen am 10. Januar 2015.
↑Buslinie-Deutschland – Fahrpläne für Deutschland: Buslinien über Lauda-Königshofen. Online auf www.buslinie-deutschland.de. Abgerufen am 17. Januar 2015.