Hausdorf (Gemeinde Straßburg)

Hausdorf (Dorf)
Ortschaft
Hausdorf (Gemeinde Straßburg) (Österreich)
Hausdorf (Gemeinde Straßburg) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland St. Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Straßburg  (KG Straßburg Land)
Koordinaten 46° 54′ 40″ N, 14° 18′ 11″ OKoordinaten: 46° 54′ 40″ N, 14° 18′ 11″ Of1
Höhe 897 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 22 (1. Jän. 2024)
Gebäudestand 10 (1. Jänner 2021f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01708
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
22

BW

Hausdorf ist eine Ortschaft in der Stadtgemeinde Straßburg im Bezirk St. Veit in Kärnten. In dem Dorf leben 22 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024).[1].

Lage

Hausdorf liegt an der Prekova Straße (Landesstraße L 62c), die vom Gurktal über den Mödringbergzug zum Metnitztal führt, etwa 3½ Straßenkilometer nordwestlich des Gemeindehauptorts Straßburg auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Straßburg Land, am oberen Ende des Rübenfraßgrabens, 200 Höhenmeter über dem Tal des Langwiesenbachs.

Das Dorf besteht aus den Häusern Zechner (Hausdorf Nr. 2), Marhofer und Marhofer-Auszugshaus (Nr. 3 und 4), Messnerkeusche (früher auch Gratingerkeusche; Nr. 5), Mayrhoferkeusche (Nr. 11), einem Wohnhaus ohne Vulgonamen (Nr. 9), dem Rüsthaus (Nr. 12) und der Kirche (Nr. 13).

Zur Ortschaft gehört auch der 300 m nördlich des Dorfs gelegene Hof Wolfer (Hausdorf Nr. 1), der benachbarte Gaber- oder Hoihof existiert nicht mehr.

Südlich des Dorfs gehörte der Hof Zweinacher zu Hausdorf; dieses Gehöft brannte 1925 vollständig ab.[2]

Geschichte

Der Ort wird 1164 als Hawartesdorf, 1426 als Hauersdorf erwähnt.[3] Die Bibelzitate auf der mit 1573 datierten Kanzel in der Kirche Hausdorf belegen, dass hier in unmittelbarer Nähe des katholischen Bischofssitzes Straßburg protestantisch gepredigt wurde.[4] 1715 begrub man Pestopfer bei der Kirche.[3] Der Straßburger Probst Johann Ernst Baron von Sluka gründete in Hausdorf eine Schule.[5] 1880 besuchten 62 Schüler die einklassige Volksschule;[6] auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg bestand hier ein einklassige Volksschule.

Seit Gründung der Ortsgemeinden Mitte des 19. Jahrhunderts gehört Hausdorf zur Gemeinde Straßburg.

Filialkirche hl. Andras

Filialkirche hl. Andreas

Die katholische Filialkirche hl. Andreas in Hausdorf ist ein kleiner romanischer Bau mit einer hölzernen Vorlaube, einem Dachreiter des 18./19. Jahrhunderts und einem eingezogenen, gerade geschlossenen Chor. Zum denkmalgeschützten Bau gehört ein nördlich vom Chor flachgedeckter Sakristeianbau und ein spätgotisches West-Portal mit Kielbogen (Denkmallisteneintrag).

Bevölkerungsentwicklung

Für die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1869: 8 Häuser, 85 Einwohner[7]
  • 1880: 10 Häuser, 67 Einwohner[8]
  • 1890: 10 Häuser, 73 Einwohner[9]
  • 1900: 10 Häuser, 74 Einwohner[10]
  • 1910: 10 Häuser, 73 Einwohner[11]
  • 1923: 8 Häuser, 71 Einwohner[12]
  • 1934: 52 Einwohner[13]
  • 1951: 7 Häuser, 53 Einwohner[14]
  • 1961: 8 Häuser, 41 Einwohner[15]
  • 2001: 11 Gebäude (davon 6 mit Hauptwohnsitz) mit 11 Wohnungen; 21 Einwohner und 2 Nebenwohnsitzfälle; 6 Haushalte; 0 Arbeitsstätten, 5 land- und forstwirtschaftliche Betriebe[16]
  • 2011: 10 Gebäude, 20 Einwohner, 5 Haushalte, 2 Arbeitsstätten[17]
  • 2021: 10 Gebäude, 24 Einwohner, 8 Haushalte, 6 Arbeitsstätten[18]
Commons: Hausdorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Furchtbare Folgen der Eifersucht. In: Grazer Tagblatt / Grazer Tagblatt. Organ der Deutschen Volkspartei für die Alpenländer / Neues Grazer Tagblatt / Neues Grazer Morgenblatt. Morgenausgabe des Neuen Grazer Tagblattes / Neues Grazer Abendblatt. Abendausgabe des Neuen Grazer Tagblattes / (Süddeutsches) Tagblatt mit der Illustrierten Monatsschrift „Bergland“, 9. April 1925, S. 8 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/gtb
  3. a b Siegfried Hartwagner: Der Bezirk St. Veit an der Glan. Seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen (= Österreichische Kunstmonographie, Band VIII). St. Peter, Salzburg 1977. S. 100.
  4. G. Reingrabner: Zur Kunst der Reformation in Österreich. in: Jahrbuch für die Geschichte des Protestantismus in Österreich, Jg. 94 (1978), S. 31.
  5. Franz Lorenz Hohenauer: Kurze Kirchengeschichte von Kärnthen. J. Sigmundsche Buchhandlung, Klagenfurt 1850. S. 285.
  6. Markus Brugger: Schematismus des sämmtlichen Lehr-Personales der Volksschulen im Kronlande Kärnten. Klagenfurt, 1880. S. 38.
  7. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 68.
  8. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 54.
  9. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 54.
  10. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 72.
  11. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 37.
  12. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 15.
  13. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 15.
  14. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Wien 1953. S. 175.
  15. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 255.
  16. Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 123.
  17. Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.
  18. Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis Kärnten. Daten Volkszählung 2021. Klagenfurt 2024, S. 44 (ktn.gv.at [PDF; abgerufen am 1. Januar 2025]).