Durch ihren ungewöhnlichen Namen, der ein Metronym ist (ein Name, der auf die Mutter Bezug nimmt), wird darauf hingewiesen, dass die Estridssons, Nachfahren der Estrid Svendsdatter, in weiblicher Linie die Nachfolger der Jelling-Dynastie sind, zu der mit Harald Blauzahn und Knut dem Großen die bekanntesten hochmittelalterlichen Könige Dänemarks gehören. Ihren Aufstieg nahm das Geschlecht, indem Ulf Jarl († um 1026 als Reichsverweser von Dänemark) Estrid Svendsdatter, die Tochter des dänischen Königs Sven Gabelbart und Schwester von Knut dem Großen, König von Dänemark, Norwegen und England, aus dem Haus Jelling heiratete. Nach ihr wurde ihr Sohn Sven Estridsson (um 1020–1076), der 1047 König von Dänemark wurde, benannt und ebenso die Dynastie. Nach seinem Vater Ulf Jarl wird sie gelegentlich auch als „die Ulfinger“ bezeichnet.
Nach dem Tod von Sven Estridsson 1076 wurde das neue Königshaus nacheinander durch drei legitime Söhne und einen Enkel als Könige fortgesetzt, die jedoch ohne männliche Erben starben, woraufhin drei uneheliche Söhne (Bastarde) Svens einander auf dem Thron folgten: Olaf Hunger, Erik Ejegod und Niels; Eriks Nachfahren setzten dann die Dynastie bis 1412 fort. Die jüngere, sogenannte Abelslinie stellte von 1232 bis 1375 die Herzöge von Schleswig; mit Waldemar V. stellte sie 1326–1330 kurzzeitig auch einen König. Nachdem die Königsmacht im 14. Jahrhundert fast gänzlich verfallen war, wurde sie durch König Waldemar IV. Atterdag († 1375) und seine Tochter Margarethe I. wiederhergestellt. Unter Letzterer erreichte die Dynastie mit der Kalmarer Union von 1397 ihren Höhepunkt, als die Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden in einer Hand vereinigt wurden. Doch erlosch mit Margarete I. 1412 auch die Familie Estridsson. Nach einem Interregnum mehrerer Nachfahren in weiblicher Linie wählten die dänischen Stände 1448 den Oldenburger Grafen Christian I. zum König; über weibliche Linien war er ebenfalls ein entfernter Nachfahre von Waldemar dem Großen. Seither stellt bis heute das Haus Oldenburg die dänischen Monarchen, zuletzt über Margarethe II. wiederum in weiblicher Linie.
Knut Magnussen; † ermordet 9. August 1157, 1147 König von Jütland, 1154 Mitkönig von Dänemark; ⚭ 1156 Helena (auch Elin) Sverkersdotter von Schweden, Tochter von Sverker I., König von Schweden
Waldemar der Große, * 14. Januar 1131; † 12. Mai 1182, 1157 König von Dänemark; ⚭ 1157 Sofia Wolodarowna; † 5. Mai 1198, Tochter von Wolodar, Fürst von Minsk
(unehelich) Christoffer; † 1173, Herzog von Südjütland
(unehelich) Niels I. (Nikolaus), 1216 Graf von Halland – Nachkommen: die Grafen von Halland; † 1314
(unehelich) Knut, * 1211; † 15. Oktober 1260, 1219 Herzog von Estland, 1232 Herzog von Blekinge, vor 1260 Herzog von Lolland; ⚭ NN, Tochter von Swantopolk, Herzog von Pommerellen (Samboriden) – Nachkommen: die Herren von Skarsholm; † vor 1408
Erich II.; † 12. März 1325, 1312 Herzog von Schleswig; ⚭ Adelheid, Tochter von Heinrich I., Graf von Holstein
Waldemar V.; † 1364, 1325–1326 und 1330–1364 Herzog von Schleswig, 1326–1330 als Waldemar III. gewählter König von Dänemark; ⚭ Richardis, Tochter von Günzel VI., Graf von Schwerin
Waldemar IV. Atterdag; † 24. Oktober 1375, 1340 König von Dänemark; ⚭ Heilwig, Tochter von Erich II., Herzog von Schleswig (siehe oben)
Christoffer; † 11. Juni 1363, 1359 Herzog von Lolland
Ingeborg, * 1. April 1347; † vor 16. Juni 1370; ⚭ Heinrich III. Herzog von Mecklenburg-Schwerin; † 24. April 1383 – die Großeltern von Erich von Pommern.
Margarethe I., * 1353; † 28. Oktober 1412, 1375–1385 und 1387–1396 Regentin und Herrscherin von Dänemark, 1380–1385 und 1387–1389 Regentin und Herrscherin von Norwegen, 1389–1396 Herrscherin von Schweden, 1397 Mitbegründerin der Kalmarer Union; ⚭ 1363 Hakon VI. Magnusson, 1355 König von Norwegen, 1362–1364 König von Schweden; † 1380
Olaf II. (V.), * Dezember 1370; † 34. August 1387, 1376 gewählter König von Dänemark, 1380 König von Norwegen, 1385 König von Dänemark
(unehelich) Erik Christoffersen – Nachkommen: die Løvenbalk; † nach 1598