Haugschlag

Haugschlag
Wappen Österreichkarte
Wappen von Haugschlag
Haugschlag (Österreich)
Haugschlag (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Gmünd
Kfz-Kennzeichen: GD
Fläche: 22,65 km²
Koordinaten: 48° 59′ N, 15° 3′ OKoordinaten: 48° 59′ 0″ N, 15° 3′ 0″ O
Höhe: 585 m ü. A.
Einwohner: 481 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 21 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3874
Vorwahl: 02865
Gemeindekennziffer: 3 09 15
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Haugschlag 10
3874 Haugschlag
Website: www.haugschlag.at
Politik
Bürgermeister: Franz Kuben (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
12
3
12 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Haugschlag im Bezirk Gmünd
Lage der Gemeinde Haugschlag im Bezirk Gmünd (anklickbare Karte)Amaliendorf-AalfangBad GroßpertholzBrand-NagelbergEggernEisgarnGmündGroßdietmannsGroßschönauHaugschlagHeidenreichsteinHirschbachHoheneichKirchberg am WaldeLitschauMoorbad HarbachReingersSchremsSt. MartinUnserfrau-AltweitraWaldensteinWeitraNiederösterreich
Lage der Gemeinde Haugschlag im Bezirk Gmünd (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Haugschlag ist eine Gemeinde mit 481 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Gmünd in Niederösterreich.

Geografie

Naturdenkmal Hutstein
Wegweiser
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Motiv: Meridianstein

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BW

Haugschlag, die nördlichste Gemeinde Österreichs, liegt am Reißbach in der nordwestlichen Ecke des Waldviertels in Niederösterreich, an der Staatsgrenze zu Tschechien. An der Einmündung des Rottaler Baches in den Neumühlbach befindet sich gegenüber der ehemaligen tschechischen Kaserne Peršlák der nördlichste Punkt Österreichs.

Am Stankauer Teich steht an der Grenze im Rottaler Forst ein Meridianstein, der den Schnittpunkt des 15. Längenkreises und 49. Breitenkreises kennzeichnet.

Die Fläche der Gemeinde umfasst 22,65 km², 65,58 % der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden

Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):

  • Griesbach (93) samt Griesbach-Gramett-Siedlung
  • Haugschlag (247) samt Blankohäuser, Kreidlsiedlung, Lerchenfeld und Waldhäuser
  • Rottal (67) samt Lerchenfeld
  • Türnau (74) samt Alttürnauhäuser

Nachbargemeinden

Stráž nad Nežárkou (CZ) Nová Bystřice (CZ)
Staňkov u Třeboně (CZ) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Reingers
Litschau

Geschichte

Gasthof mit Wandmalerei Hutstein

Um das Jahr 980 sandte Bischof Pilgrim von Passau fränkische Siedler in diese Gegend, die den Boden Stück für Stück urbar machten und besiedelten. Der Rodungsname „-schlag“ deutet siedlungsgeschichtlich auf die Entstehung in der hochmittelalterlichen Rodungswelle zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert hin. Urkundlich scheint der Ort erstmals im Jahre 1369 auf, wo er als „Hawslag“ im Untertanenverzeichnis der Herrschaft Litschau geführt und dort mit 14 Lehen und einer Hofstatt erwähnt wird. 1784 wurde die Pfarre Haugschlag errichtet und 1787 die Pfarrkirche Haugschlag fertiggestellt.[2]

Haugschlag zählte über viele Jahrhunderte zur Herrschaft Litschau. 1590/91 gab es im Ort 14 untertänige Häuser; 1751 zählte Haugschlag 20 untertänige Häuser.[3]

Im Fünften Koalitionskrieg (1809) wurde Haugschlag schwer beschädigt. Im Preußisch-Österreichischen Krieg (1866) zog das preußische Heer über das Waldviertel ab und in Haugschlag waren kurzzeitig 600 preußische Soldaten einquartiert.

Nach der Revolution von 1848 konstituierte sich Haugschlag als selbständige politische Gemeinde, war sodann dem Amtsbezirk Litschau zugeteilt und liegt heute im Bezirk Gmünd.

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Haugschlag ein Bäcker, ein Fleischer, drei Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, ein Schmied, zwei Schneider, zwei Schuster, ein Tischler und mehrere Landwirte ansässig.[4]

Haugschlag wurde im Zuge der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung zum Jahresbeginn 1971 mit der Nachbargemeinde Griesbach vereint.[5]

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahl nimmt seit vielen Jahrzehnten kontinuierlich ab. Seit 1981 sind sowohl die Geburtenbilanz als auch die Wanderungsbilanz negativ, wobei die Abwanderung in den letzten Jahren abnahm.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Haugschlag
  • Katholische Pfarrkirche Haugschlag Zur Kreuzerhöhung: Josephinische Saalkirche aus dem Jahre 1787.
  • Ortskapelle Türnau

Wirtschaft und Infrastruktur

In Haugschlag gibt es 46 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Stand 2010), davon sind zwölf Haupterwerbsbetriebe.[7] Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gibt es vier im sekundären und 24 im tertiären Wirtschaftssektor (Stand 2011).[8] Diese Betriebe beschäftigen zehn Personen im Produktionssektor und 73 Personen im Dienstleistungssektor.[9]

In Haugschlag befindet sich das „Leading Golfresort Haugschlag“.[10] Durch das Gemeindegebiet verläuft auch der Eisenwurzen-Weitwanderweg.

Öffentliche Einrichtungen

In Haugschlag befindet sich ein Kindergarten[11] und eine Volksschule.[12]

Politik

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Motiv: Gemeindeamt/Rathaus der Gemeinde

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BW

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

Bürgermeister

  • Adolf Kainz (ÖVP) (2000–2019)
  • Franz Kuben (ÖVP) (seit 2020)[18]

Persönlichkeiten

  • Nina Proll (* 1974), Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin

Literatur

  • Anton Steinhauser, Administrativkarte von Niederösterreich Blatt 2, Sektion Haugschlag, 1:28.800, Hrsg: Verein für Landeskunde von Niederösterreich, in Kommission von Artaria & Co., Wien 1867-1882 JPG (6,4 MB)
  • Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Kuefstein´schen Herrschaft Litschau im Spiegel der Verlassenschaftsabhandlungen der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts (Dissertation an der Universität Wien, 2020, 4 Bände).
  • Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Herrschaft Litschau in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Eine sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Fallstudie auf Basis von Verlassenschaftsabhandlungen. Mit 66 Abbildungen und 3 Grafiken (Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes, herausgegeben von Doris Gretzel und Marlene Müllner, Band 60, Horn 2020).
  • Hermine Grabenhofer: Chronik des Dorfes Haugschlag. (2 Bände, Haugschlag 2009).
Commons: Haugschlag – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Katastralgemeinden. Gemeinde Haugschlag, abgerufen am 16. November 2022 (österreichisches Deutsch).
  3. Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Kuefstein´schen Herrschaft Litschau im Spiegel der Verlassenschaftsabhandlungen der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts (Dissertation an der Universität Wien, 2020, 4 Bände). S. 22.
  4. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 281
  5. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF), abgerufen am 3. Mai 2024
  6. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Haugschlag, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 14. August 2019.
  7. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Haugschlag, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Abgerufen am 14. August 2019.
  8. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Haugschlag, Arbeitsstätten. Abgerufen am 14. August 2019.
  9. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Haugschlag, Beschäftigte in Arbeitsstätte. Abgerufen am 14. August 2019.
  10. Gemeinde Haugschlag. Abgerufen am 14. August 2019.
  11. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
  12. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Haugschlag. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 11. Mai 2020.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Haugschlag. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 11. Mai 2020.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Haugschlag. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 11. Mai 2020.
  16. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Haugschlag. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 3. Juli 2019.
  17. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Haugschlag. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 11. Mai 2020.
  18. Franz Kuben folgt auf Adolf Kainz in den NÖN vom 12. Jänner 2020, abgerufen am 27. Oktober 2020.