James spricht fließend Deutsch; seine Mutter stammt aus Norddeutschland.
Er ist verheiratet mit Marzenna Kowalik (* 1964), einer auf sowjetisch-polnische Wirtschaftsbeziehungen spezialisierten Politikwissenschaftlerin; die beiden haben drei Kinder.[5] Marzenna James ist im Department of Politics der Princeton University als Lecturer beschäftigt.
Deutsche Geschichte
Zu Beginn seiner Karriere konzentrierte sich James auf neuere Deutsche Geschichte, insbesondere auf die Wirtschafts- und Finanzgeschichte der Zwischenkriegszeit. Zu seinen bedeutendsten Beiträgen gehören eine Studie der Deutschen Bank, eine Untersuchung der Rolle der Reichsbank in der Enteignung jüdischer Vermögen in der Zeit des Nationalsozialismus und eine Studie über die deutsche Identität. James’ Betrachtung betont dabei die Rolle einer „wirtschaftlichen Identität“ in der Herausbildung einer gemeinsamen deutschen Identität im 19. Jahrhundert.
Globalisierung
Harold James hat sich zuletzt ausgiebig mit den wirtschaftlichen Folgen der Globalisierung beschäftigt und dabei besonderen Wert gelegt auf den Vergleich mit früheren Globalisierungsversuchen, die in die Weltwirtschaftskrise (seit 1929) mündeten. James betont den „globalen“ Charakter dieser ursprünglich amerikanischen Krise. Ferner untersucht er gegenwärtige Probleme der Globalisierung im Kontext längerfristiger wirtschaftlicher Entwicklungen, innerhalb derer die Weltkriege und die Weltwirtschaftskrise Unterbrechungen darstellten. Dabei schreibt er Familienunternehmen in Phasen des Marktversagens und des Verlusts der staatlichen Ordnungsfunktion eine wichtige Stabilisierungsfunktion zu. Die Rolle der Familienunternehmen sei in dem von Kriegen, Revolutionen und Inflation heimgesuchten Europa stärker ausgeprägt als etwa in den Vereinigten Staaten.
Werke (Auswahl)
als Autor
Reichsbank and Public Finance in Germany, 1924–1933. A study of the politics of economics during the great depression. Knapp Verlag, Frankfurt/M. 1985, ISBN 3-7819-0321-4.
Deutsche Identität 1770–1990. Campus-Verlag, Frankfurt/M. 1991, ISBN 3-593-34452-1.
When the Wall Came Down. Reactions of German unification. Routledge, New York 1992, ISBN 0-415-90589-3.
Vom Historikerstreit zum Historikerschweigen. Die Wiedergeburt des Nationalstaates. Siedler, Berlin 1993, ISBN 3-88680-410-0.
International Monetary Cooperation Since Bretton Woods. Oxford University Press, New York 1996, ISBN 0-19-510448-X.
Rambouillet, 15. November 1975. Die Globalisierung der Wirtschaft. dtv, München 1997, ISBN 3-423-30615-7.
Monetary and Fiscal Unification in Nineteenth Century Germany (= Essays in international finance. Bd. 202). Princeton University Press, Princeton, N.J. 1997, ISBN 0-88165-109-5.
The Roman Predicament. How the Rules of International Order Create the Politics of Empire. Princeton University Press, Princeton (N.J.) 2008, ISBN 978-0-691-13635-6.
Krupp. Deutsche Legende und globales Unternehmen. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62414-8.
Making the European Monetary Union, mit einem Vorwort von Mario Draghi. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 2012, ISBN 978-0-674-06683-0.
mit Christoph Buchheim: Zerrissene Zwischenkriegszeit. Wissenschaftshistorische Beiträge. Knut Borchardt zum 65. Geburtstag. Nomos Verlag, Baden-Baden 1994, ISBN 3-7890-3367-7.
mit Christian Leitz: Third Reich. The Essential Readings. Blackwell, Oxford 1999, ISBN 0-631-20700-7.
Role of Banks in the Interwar Economy. Cambridge University Press, Cambridge 2002, ISBN 0-521-52268-4.
The Interwar Depression in an International Context (= Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien. Bd. 51). Oldenbourg Verlag, München 2002, ISBN 978-3-486-56610-9 (Digitalisat).
International Financial History in the Twentieth Century. System and anarchy. Washington, D.C. 2003; University Press, Cambridge 2010, ISBN 978-0-521-14366-0.
↑Who is eabh? (Memento vom 19. August 2015 im Internet Archive), Website der European Association for Banking and Financial History, abgerufen am 5. August 2015.