Hans Wertinger (* um 1465/70 vermutlich in Landshut; † 17. November1533 ebenda), auch Hans Schwab von Wertinger oder Schwabmaler genannt, war ein deutscher Zeichner, Maler und Glasmaler der Spätgotik und der Renaissance. Er gilt als ein bedeutender Vertreter der Altlandshuter Malschule.[1]
Hans Wertinger wurde vermutlich in Landshut geboren. Der Name Wertinger und die Bezeichnung Schwabmaler lassen auf die Herkunft seiner Familie aus der heute zum Landkreis Dillingen an der Donau im bayerischenRegierungsbezirk Schwaben gehörenden Stadt Wertingen schließen. Durch seine Heirat mit Elisabeth, der Tochter eines Seidenstickers, erwarb Hans Wertinger im Jahr 1491 das Landshuter Bürgerrecht. Er besaß von 1511 bis 1531 das Haus Kirchgasse Nr. 228, an dem sich heute eine Gedenktafel befindet.
Ausgebildet wurde Hans Wertinger vermutlich in der Werkstatt des Landshuter Malers Sigmund Gleismüller. Seine Aufträge erhielt er vor allem vom Freisinger Fürstbischof Philipp von der Pfalz und von Herzog Ludwig X. von Bayern, der in Landshut residierte. 1518 wird Hans Wertinger als dessen Hofmaler genannt.
1527: Verkündigungsfenster im Münster Zur Schönen Unserer Lieben Frau in Ingolstadt
1528: Johannes der Täufer hinter dem Stifter Hanns Baumgartner und seiner Familie[18]
1528: Heiliger Georg hinter dem knienden Stifter Jorig Baumgartner und seiner Familie[19]
Verkündigungsfenster im Münster Zur Schönen Unserer Lieben Frau in Ingolstadt
Zunftscheiben im Münster Zur Schönen Unserer Lieben Frau in Ingolstadt
Anna Selbdritt-Fenster im Münster Zur Schönen Unserer Lieben Frau in Ingolstadt
Heiliger Georg hinter dem knienden Stifter Jorig Baumgartner und seiner Familie
Johannes der Täufer hinter dem Stifter Hanns Baumgartner und seiner Familie
Literatur
Gloria Ehret: Hans Wertinger. Ein Landshuter Maler an der Wende der Spätgotik zur Renaissance. Tuduv-Verlagsgesellschaft, München 1976, ISBN 3-88073-016-4. (nicht ausgewertet).
Volker Liedke: Hans Wertinger und Sigmund Gleismüller, zwei Hauptvertreter der Altlandshuter Malschule. Ars Bavarica Bd. 1, München 1973, S. 50–83. (nicht ausgewertet).
Hans Buchheit: Landshuter Tafelgemälde des XV. Jahrhunderts und der Landshuter Maler Hans Wertinger genannt Schwabmaler. Dissertation Leipzig 1907.