Hans SchliepmannJohannes Karl Gottfried „Hans“ Schliepmann (* 26. November 1855 in Strausberg, Brandenburg; † 20. November 1929 in Berlin[1]) war ein deutscher Architekt, Baubeamter, Schriftsteller und Verfasser von Architektur-Büchern. LebenSchliepmann war ein Sohn des Apothekers Otto Carl August Schliepmann und dessen Ehefrau Elise Caroline Wilhelmine geb. Bolle. 1882 zog die Familie nach Berlin, hier besuchte Hans das Dorotheenstädtische Realgymnasium.[2] Im Anschluss daran studierte er an der Technischen Hochschule Charlottenburg. Von 1881 bis 1884 arbeitete er als Bauführer in Metz, Straßburg und Frankfurt am Main. Ab 1886 war er als Regierungsbaumeister in Berlin tätig, später im Technischen Büro des Ministeriums. Ab 1905 bekleidete der den Rang eines Königlichen Baurats, zuletzt den eines Magistrats-Oberbaurats.[3] Im Rahmen dieser Tätigkeit legte er 1913 das zweibändige Werk Geschäfts- und Warenhäuser: Vom Laden zum Grand Magasin (Band I) und Die weitere Entwicklung der Kaufhäuser (Band II) bei Sammlung Göschen vor. 1914 verfasste er die erste Monographie zur Kinoarchitektur in Deutschland.[4] Ferner schrieb er Beiträge für die Fachzeitschriften Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration[5] und für die Berliner Architekturwelt (dessen Herausgeber er zeitweise war), z. B. Aufästze mit den Titeln Die neuen Entwürfe zum Berliner Königlichen Opernhaus und Die Farbe in der Monumentalkunst. 1984 erschien in der Anthologie Neuland: Ein Sammelbuch moderner Prosadichtung Schliepmanns Erzählung Zwei Träume (Silberne Gitter, Leben).[6] Schliepmann schrieb in den folgenden Jahren neben Lyrik auch Humoresken und Prosa, z. T. unter dem Pseudonym Eberhard Treubier (wie der Tugend-Gracche, 1895).[7][8] Unter dem Pseudonym Siegfried Pentha-Tull veröffentlichte er 1920 den Essayband Die siegreiche Weltanschauung (Neo-Machiavellismus) und wir Juden. Schliepmann gehörte zum engeren Kreis des sogenannten „Verbrecherstammtisches“, in dem auch der Schriftsteller und Zeichner Paul Scheerbart verkehrte. Besondere Erfolge feierte er in der Berliner Bohème als Eberhard Treubier mit seinen Dichterlesungen. Er schrieb auch Kritiken zu aktuellen Berliner Kunstausstellungen und -strömungen, wie etwa zum „Fall Munch“.[9] Alfred Kerr berichtete 1895 in seinen „Berliner Briefen“ über die (satirischen) Feierlichkeiten zu Eberhard Treubiers siebzigsten Geburtstag, bei denen auch Max Halbe, Hermann Hendrich, Paul Schlenther, Sigmund Lautenburg und Otto Erich Hartleben zugegen waren.[10] FamilieHans Schliepmann war seit dem 26. November 1891 mit Elise Auguste Helene geb. Jaenke (* 5. Oktober 1860) verheiratet. Schriften (Auswahl)Architektur
Literarische und essayistische Werke
WeblinksCommons: Hans Schliepmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
|