Hans Meery wurde zunächst Theaterschauspieler und dann Regisseur am Alten Theater in Leipzig.[1] 1889 holte ihn die Freie Bühne unter Otto Brahm als Regisseur für ihre erste Spielzeit nach Berlin. Er war maßgeblich am Erfolg des neuen Theaterprojektes beteiligt.[2] Hans Meery leitete mehrere Uraufführungen, so Vor Sonnenaufgang von Gerhart Hauptmann, die diesen bekannt machte. Im Herbst 1890 wurde er durch Cord Hachmann ersetzt. Meery war auch danach als Theaterregisseur weiter in Berlin tätig, so 1892/93 im Residenztheater.
Dokumente aus seinem Leben befinden sich im Landesarchiv Baden-Württemberg, in der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek Berlin (GH Hs. 267, 54), im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig und in weiteren Archiven.
Inszenierungen
Freie Bühne Berlin 1889/1890
Hans Meery war der einzige Regisseur der Freien Bühne Berlin in deren erstem Theaterjahr 1889/90.[4] Die Aufführungen fanden zunächst im Lessingtheater, am Ende im Ostendtheater statt. Es sind alle Inszenierungen angegeben.
Danach inszenierte Hans Meery weiter in Berlin, vor allem für das Residenztheater
Gespenster von Henrik Ibsen, 2. Juni 1892, Carl-Schultze-Theater Hamburg, Gastspiel des Residenztheaters Berlin
Die Gläubiger von August Strindberg, 22. Januar 1893, Residenztheater, deutsche Erstaufführung, wahrscheinlich auch Regisseur von Herbstzeichen und Vor dem Tode, die danach gezeigt wurden[5]
Jugend von Max Halbe, 23. April 1893, Residenztheater, Uraufführung, machte den Autor bekannt[6]
Stuttgart 1898–1914
In Stuttgart inszenierte Hans Meery Komödien und Schwänke, aber auch Theaterstücke moderner naturalistischer Autoren wie Henrik Ibsen.[7]
↑Paul Schlenther: Wozu der Lärm? Genesis der Freien Bühne. Berlin 1889, S. 10; erwähnte, dass Meery vorher Regisseur in Leipzig war. Sein damaliger offizieller Familienname ist unklar, in den Leipziger Adressbüchern, und auch danach in den Berliner Adressbüchern bis 1891, gibt es keinen Hans Meery, auch nicht Meyer oder Meier.
↑Paul Schlenther: Die Freie Bühne, in Pan, Juli 1896, S. 29, erwähnte sein Engagement, unser unermüdlicher, überzeugungsmächtiger Regisseur Hans Meery
↑Hans Meery: Meine Stuttgarter Anfänge., in Die Deutsche Bühne, 4, 1912, S. 237f.
↑Berichte über die Aufführungen gab es meist am nächsten Tag in verschiedenen Tageszeitungen, in der Vossischen Zeitung berichtete Theodor Fontane, meist mit Nennung von Regisseur und Schauspielern; im Berliner TageblattPaul Lindau (selten Fritz Engel), oft ohne Angabe der Beteiligten, auch in weiteren Zeitschriften gab es Besprechungen
↑Michael Robinson: An International Annotated Bibliography of Strindberg Studies 1870–2005 Volume 2, 2008, S. 952, mit Bibliographie der Berichte über die Aufführung