Hans Huber wurde im solothurnischen Schönenwerd geboren.[1] Dort nahm sein Vater eine Stelle als Buchhalter an und Hans Huber verbrachte in der Folge die ersten Jahre seiner Kindheit. Seine ersten musikalischen Eindrücke soll er durch den Besuch der Messen in der dortigen Stiftskirche und durch seine Eltern erhalten haben – der Vater war Amateurmusiker, auch die Mutter stammte aus einer «musikliebenden Familie».[3] Zehnjährig wurde Hans Huber in das dem St. Ursenstift in Solothurn angeschlossene Partisteninstitut aufgenommen und zum Sängerknaben ausgebildet. Früh zeigte er sein Talent am Klavier. 1870 begann er sein Studium bei Carl Reinecke am Konservatorium Leipzig.
Nach einer ersten Anstellung im Elsass zog er 1877 nach Basel, wo er als Klavierlehrer an der Allgemeinen Musikschule wirkte, die er ab 1896 leitete. Zusammen mit dem in Zürich wirkenden Friedrich Hegar regte Huber die Gründung des Schweizerischen Tonkünstlervereins (STV) im Jahre 1900 an. Ebenso war er für die Gründung des Basler Konservatoriums (1905) zuständig. Mit dem Ehrendoktortitel der Universität Basel (1892) ausgezeichnet, leitete er von 1899 bis 1902 den Basler Gesangverein und amtierte bis 1918 als Direktor des Konservatoriums in Basel.
Als Hans Hubers Hauptwerke gelten: OpernDer Simplicius (Libretto: Albrecht Mendelssohn Bartholdy) und Die schöne Belinda (Gian Bundi); das OratoriumWeissagung und Erfüllung, Missa festiva; acht Sinfonien (Nr. 1 Tell-Sinfonie op. 63, Nr. 2 Böcklin-Sinfonie op. 115, Nr. 3 Heroische op. 118, Nr. 7 Schweizerische); vier Klavierkonzerte; zwei Violinkonzerte; Klavierquintett op. 111; vier Klaviertrios; neun Violinsonaten; vier Violoncello-Sonaten; zahlreiche Werke für Klavier zu zwei und zu vier Händen, ferner Lieder und Chorwerke mit und ohne Begleitung. Er schrieb auch die Musik für zwei Festspiele von Rudolf Wackernagel, die 1892 für die Kleinbasler Gedenkfeier und 1901 zur Erinnerung an den Eintritt Basels zur Eidgenossenschaft entstanden. Das sinfonische Schaffen brachte Huber Anerkennung durch die Fachwelt und die Festspielmusiken verhalfen ihm zu grosser Popularität.
Seine letzten Lebensjahre verbrachte Hans Huber in Minusio in der Villa Ginia und verstarb 1921 in Locarno. Er heiratete 1880 Ida Angelika Petzold. Sie war die Tochter des Karl Eugen Petzold. Ihre gemeinsame Tochter Elisabeth (geb. 15. Januar 1889; gest. 28. August 1972) heiratete Franz Merke.
Zu seinen Ehren wurde der Kammermusiksaal des Basler Stadtcasinos in Hans Huber-Saal umbenannt; zudem wurde 1930 im Basler Stadtteil Gundeldingen eine Strasse nach ihm benannt. Hans-Huber-Strassen gibt es auch in Solothurn (in einem kleinen «Komponistenquartier», in dem auch Strassen nach Stephan Jaeggi und Edmund Wyss benannt sind) und in Zürich.
Werke (Auswahl)
Orchesterwerke
Sinfonien
Sinfonie Es-Dur (unvollständig, 1870–1877)
1. Sinfonie d-Moll (Tell-Sinfonie, 1880)
Sinfonie A-Dur (ursprünglich 2. Sinfonie, vom Komponisten zurückgezogen, 1889)